Review
Borknagar - Epic
Also, ich sag's gleich mal vorweg: der neue Output von Borknagar ist wahrlich schlecht zu beschreiben. Immerhin drei Jahre haben sich die Jungs Zeit genommen, um sich die neue Scheibe aus dem Kreuz zu leiern.
Herausgekommen sind zwölf Songs, die so gut wie in keine Schublade passen. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Spielerisch sind sie so ziemlich über jeden Zweifel erhaben, nur songwriterisch... Tja, hier ist eigentlich der Knackpunkt. Geht der Silberling mit "Future Reminiscence" doch schon mal wirklich gut und knackig los. Hier wird alles geboten, was das schwarze Herz begehrt und was Borknagar ausmacht: das Gespür für Melodie und Härte, gepaart mit Tempowechseln und einer Mischung aus Keif/Kreisch und cleanen Vocals von Vintersorg (seines Zeichens auch tätig bei Vintersorg und Otyg). Mit "Traveller" und "Origin" geht's ähnlich weiter. Doch mit zunehmender Dauer nutzt sich die Mischung aus Black, Prog, ("normalem") Metal und teils spacigem Sound dann doch langsam aber sicher ab. Vergleiche mit den neuen Vintersorg stellen sich hier unweigerlich ein. Hinzu kommt noch das doch schon eher störende Keyboard, das teils schon fast an eine Hamond-Orgel erinnert.
Ab dem Instrumental "The Weight Of The Wind" geht's irgendwie bergab mit den Kompisitonen. Zwar schleicht sich noch der ein oder andere Lichtblick ein, aber die besten Songs stehen nun mal am Anfang der Scheibe.
Leider haben Borknagar einiges von ihrem früheren Charme eingebüßt. Auch dass sich nach mehrmaligem intensiven hören kein Song so richtig festsetzen will, spricht nicht für diese Scheibe.
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