Review
Agents Of Man - Count Your Blessings...
Der Blick auf das Bandfoto verrät einem schon die Marschrichtung des Quintetts aus New Jersey: kurze Haare, fieser Blick, massig Tattoos, Songs unterhalb der vier-Minuten-Grenze und ein Bandname bestehend aus drei Wörtern: hier kann es sich nur um Hardcore bzw. Metalcore handeln. Und bereits die ersten Töne von "Death Of Me" bestätigen diesen Eindruck. Wobei im Laufe der CD die Gitarrenarbeit zu wenig dominant ist für die Modeerscheinung Metalcore.
Wie auch bei den Genrekollegen treffen bei diesem Debut hier aggressive Shouts auf cleanen Gesang mit dem gewissen Gespür für Melodieführung. Wobei die jeweiligen Wechsel des Gesangstils immer gelungen flüssig vonstatten gehen. Hat irgendwas von Biohazard meets Papa Roach meets Disturbed. Der Vergleich mit Biohazard wird bei "Repercussion" unausweichlich, zu sehr wird sich hier an den einstigen Vorreitern der Hardcoreszenerie orientiert. Dagegen wirken die cleanen Vocals bei "Blood Money" etwas zu poppig geraten, ja fast schon in Blink 182 Gefilde. Hier wäre etwas mehr Aggressivität besser gewesen. Generell hält sich das Aggressionspotential auf dieser Scheibe etwas zurück, es kommen zwar in jedem Song Shouts vor, jedoch werden diese durch die cleanen Passagen beschwichtigt.
Fazit: mit "Count Your Blessings..." werden Agents Of Man wohl durchaus ein breites Spektrum an Fans ansprechen, die bereit sind, etwas über den berühmten Tellerrand hinaus zu blicken, denn für ein reines Hardcore-Album sind sie etwas zu weich, zu soft, während für den Metalcorebereich die Gitarren zu wenig fett sind. Ansonsten ein gelungenes Debut dieser noch jungen Band.
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