Review
Dismember - Indecent & Obscene (Re-Release)
Der heißerwartete Nachfolger zum erfolgreichen Debüt von Dismember hört auf den Namen Indecent & Obscene und wartet wohl mit dem "geschmackvollsten" Cover der Bandgeschichte auf, das in ähnlicher Form bis heute nicht wieder auf einem Dismember-Cover auftauchen sollte. Indecent schließt beinahe nahtlos an das formidable Debüt an und liefert astreinen Schwedentod ohne jedoch stagnierender Weise einfach das Erfolgsrezept von Like An Everflowing Stream zu kopieren.
Stattdessen geht man einen Schritt weiter, intergriert langsame groovende Teile in die Songs und entwickelt sich auch als Musiker weiter. Schlagzeuger Fred Estby setzt gerne mal die bisher sträflich vernachlässigte Double-Bass ein und verleiht den Songs dadurch einen zusätzlichen Punch. Auch die Gitarrenfraktion leistet hier wieder ganze Arbeit, hier gibt es massig Melodien und Leads, die sofort im Gedächtnis hängen bleiben. Zwar sind die melodischen Anteile noch nicht ganz so ausgeprägt wie auf dem Nachfolger Massive Killing Capacity, aber dennoch ist man hier weit davon entfernt, nur sinnlos durch den Wald zu holzen.
Auch Indecent & Obscene enthält jede Menge Death Metal Klassiker, die eigentlich in keiner
Sammlung fehlen sollten, wie der Opener "Fleshless", das brutale und megageile "Skinfather" oder das mächtige "Case# Obscene", die die Band in Höchstform zeigen. Die neu aufgelegte Digipack Variante des Albums enthält zudem den Song "Hill 112" aus dem Jahre 1996, aufgenommen im legendären Sunlight Studio, und das Death Cover "Beyond The Unholy Grave", das 1998 in den Das Boot Studios aufgenomen wurde.
Ohne Wertung