Review
Rushmoon - Blood, Tears, Love & Hate
Mit Blut, Schweiß und Tränen hat dieses Werk der Lokalmatadoren aus Bayern nicht viel zu tun hier gibt es viel mehr eingängigen, wirklich gut gemachten Metal zu hören, der sauber produziert mit viel Rumms aus den Boxen kommt. Rushmoon gibt es schon geraume Zeit, genauer gesagt seit 1996. Nach einigen guten Platzierungen bei Bandwettbewerben brachten die fünf Jungs 2001 in Eigenregie ihre erste CD Keep An Eye heraus, und nun stellen sie vier neue Tracks zur Diskussion, bei denen es laut Eröffnungskommentar eben um Blood, Tears, Love & Hate geht. Also, schaun mer mal.
Der Opener "I Came For You" kracht mit einem Black-Sabbath-lastigen Riff gleich ordentlich los und gefällt im weiteren Verlauf mit guter Gitarrenarbeit und treibendem Groove. Die balladesken Anfangspassagen von "Serenade", in denen sich Flamenco-Gitarreneinsprengsel bestens einfügen, geht über in eine schöne Melodieführung und einen einprägsamen Refrain, der nicht zuletzt durch die leicht an Don Dokken erinnernden Vocals von Christian Binder überzeugt. Weiter geht's mit "Send Me An Angel", und da bekommt man tatsächlich, was ich aufgrund des Titels als Kind der 80er schon vage vermutet hatte: ein Cover des gleichnamigen Real-Life-Discohits bringen Rushmoon hier, das sich aber die durchaus düstere Stimmung des Originals kongenial zu eigen macht und den Song mit E-Saiten-Geschrubbe und heftigen Drum-Attacken effektiv in ein Metal-Gewand kleidet. Wenn das Ganze schon seinerzeit so geklungen hätte, wären manche Tanznachmittage wohl anders verlaufen... Der letzte Song "If I Never Had Loved U" fordert den Zuhörer dann voll, hier liefern Rushmoon eine vertrackte Nummer in anfangs fast orientalischer Anmutung, die aufwändig inszeniert rüberkommt, technisch brilliert und einmal mehr einen schönen Refrain aufweist. Eine mehr als ordentliche Leistung also, die beweist, dass Rushmoon definitiv die Aufmerksamkeit eines Labels verdient hätten.