Review
Reviver - Reviver
Die Holländer kommen! Obwohl Reviver schon seit 1997 bestehen, gab es bisher nur einige Festivalauftritte, MCD-Veröffentlichungen und Sampler-Beiträge von der Band. Mit ihrem Debut ist ihnen ein ordentlicher Auftakt gelungen, den man als solide Heavy/Hardrock-Produktion bezeichnen kann.
Mit "The Call" und "Osiris Eyes" geht es gleich heftig zur Sache. Vielleicht ein wenig zu schnell, man hat hin und wieder das Gefühl, Sänger Patrick van Maurik kommt mit seiner Stimme dem schnellen Geknüppel gar nicht nach. So wirkt das Ganze manchmal leicht asynchron, kann natürlich so gewollt sein. Hervorzuheben ist nichtsdestotrotz die Stimmgewalt van Mauriks mit gekonnten und wohl dosierten Kreisch-Einlagen der höheren Tonart. Echt gut sind auch die Gitarrensolis (z.B. in "Watch Out!"). Weniger Bass, dafür mehr Drums und Gitarren, könnte man den Sound kurz und bündig beschreiben.
Der Band das Label "Old School"-Rock zu verpassen würde allerdings den modernen Speed-Einfluss und den eher klassischen Gesang verleugnen. Der unvermeidliche Test auf Ohrwurmtaglichkeit ergibt: Vor allem der Refrain von "Another Day" und die eingängie Melodie von "Stronger" bleiben im Gedächtnis.
Fazit: Positiv. Allerdings fragt man sich: Wie will eine Band, die bereits seit acht Jahren Bühnenerfahrung sammelt, aber erst jetzt ein professionelles Studio-Album herausbringt, sich noch entwickeln? Songtechnisch scheinen Reviver bereits ausgereift, da bleibt nur noch ein Griff in die Stilmix-Kiste oder der Wechsel zum Konzept-Album.
Liz