Review
Raise Hell - Wicked Is My Game
Im Zuge der Thrash Welle erschien vor zwei Jahren der HOLY TARGET Nachfolger NOT DEAD YET mit dem die jungen Schweden sowohl einen Achtungserfolg verbuchen konnten, als auch einiges an Kritik einstecken mussten. Zum einen waren da die simplen Lyrics, die auf klischeehafte Art und Weise vom Rock 'N Roller Alltag erzählten, und zum anderen der Vorwurf, die Band würde auf den fahrenden Zug aufspringen, frei nach der beliebten Rechenformel "Band die sich weiterentwickelt + Nuclear Blast = $$$".
Ungeachtet dessen bastelten die Jungspunde an ihrem dritten Album WICKED IS MY GAME, das Ende Oktober über die Ladentheken gereicht wird. Erfolgsneider aufgepasst: Solltet ihr die letzte CD zu simpel gefunden haben, dann schnallt euch mal gut an! An technischer Raffinesse und Komplexität im Arrangement liegen Welten zwischen dem Vorgänger und dem aktuellen Output. So überrascht schon der Opener mit einer Vielzahl von Riffs bis der Gesang erstmal einsetzt (kultiges Intro im übrigen - lasst euch überraschen!).
Stilistisch bleibt man dem Thrash Metal weitestgehend treu, allerdings ohne wie die tausendste Sodom/Destruction zu klingen. Erstaunlich viel Bay Area Anleihen finden sich in den 9 kraftstrotzenden Songs wieder. Das Intro zu "Another Side" hätte man bspw. auch auf "...AND JUSTICE FOR ALL" wiederfinden können.
Nimmt man die Komplexität der 80er Werke von Megadeth, einen Gesang der stellenweise dem jungen Mille (Kreator) ähnelt, ein paar Slayer/Kreator/Metallica Riffs, ein wenig Witchery dazu, und eine gute Portion Eigenständigkeit - heraus kommt WICKED IS MY GAME.
David