Review
Deserted Fear - Veins Of Fire

VÖ: 25. April 2025
Zeit: 39:02
Label: Testimony Records
Homepage: www.desertedfear.de
Das Eisenberger Kollektiv Deserted Fear konnte sich in den vergangenen 13 Jahren einen hervorragenden Ruf in der hiesigen Death-Metal-Szene erspielen und begeisterte mit ihren Frühwerken My Empire und Kingdom Of Worms die Kollegschaft in unserer Redaktion. Mit Veins Of Fire, ihrem mittlerweile sechsten Studio-Dreher, gehen die Thüringer den nächsten konsequenten Schritt und bescheren uns ihr bislang wohl harmonischstes Material.
Blaupause liefert dabei einmal mehr der Melodic Death Metal, wie er vorzugsweise in Schweden zu Tage tritt. Glatt könnte man sagen, Deserted Fear stehen regelrecht in Flammen für diese Spielart, was wörtlich zu verstehen ist. Denn In Flames hinterlassen auf Veins Of Fire besonders tiefe Spuren im Sound von Deserted Fear, womit sich der Albumtitel schon aus diesem Blickwinkel erklären ließe. Sucht man denn gezielt nach Parallelen zu anderen Bands, ließen sich mit "At The End Of Our Reign" auch Arch Enemy und mit "Embrace The Void" gar Amon Amarth ins Feld führen. Alles große Namen, was schon belegt, dass Deserted Fear mit ihrem neuen Album zum Sprung in die erste Liga ansetzen. Davon zeugen schon Gassenhauer wie "The Truth" oder das hymnische-aggressive "We Are One".
Trotz der vielen Links zu skandinavischen Kollegen bewahren Deserted Fear einen eigenen Stil, lassen immer wieder "modern" klingende Passagen einfließen und wirken auf Veins Of Fire auffallend schwermütig und nachdenklich... als hätten sie einen Finnland-Urlaub gerade erst hinter sich gebracht.
So weit so gut. Deserted Fear beherrschen die Klaviatur der Göteborger Schule - das demonstrieren sie mit jeder einzelnen Nummer. Bei konstant hoher Qualität in Sachen Songwriting fehlen dem Material allerdings ein paar Ausschläge nach oben oder unten, wenn es denn um Tempo oder Emotion geht. Das Gros der Songs bewegt sich in einem beständigen Midtempo-Bereich, was den Wunsch nach etwas mehr Varianz und vor allem nach etwas mehr Biss erzeugen mag. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau! Fans von Melodic Death Metal sollten Veins Of Fire ihr Gehör schenken!