Review
Savage Master - Dark & Dangerous

VÖ: 28. März 2025
Zeit: 38:43
Label: Shadow Kingdom Records
Homepage: www.savage-master.bandcamp.com
Wirft man einen flüchtigen Blick auf die Diskografie von Savage Master, kommt man nicht umhin festzustellen, dass sich dort in Sachen Coverartwork keine grafischen oder künstlerischen Highlights finden lassen. Mit dem Motiv zum fünften Dreher Dark & Dangerous hat die Band in dieser Hinsicht aber sicherlich einen Tiefpunkt erreicht. Die Pose von Frontfrau Stacy Savage mit gelangweilt nach oben gehaltenem Fantasy-Dolch vor Waldeskulisse und einem Typen mit Kerzenständer in der Hand ist doch mehr als albern und wirft unweigerlich die Frage auf, was man mit dieser Darstellung nun eigentlich ausdrücken möchte.
Auch wenn es nicht leichtfallen will: diese visuelle Verirrung soll nicht zu sehr vom eigentlichen Thema, nämlich der Musik, ablenken. Hier bleibt die Truppe aus Kentucky ihrem eingeschlagenen Sound treu und zeigt sich einmal mehr tief und unmissverständlich verwurzelt im Metal der 1980er Jahre. Frühwerke von Judas Priest, W.A.S.P. oder Running Wild kommen einem unweigerlich in den Sinn, wenn Savage Master ihr Werk verrichten, bei dem es unterm Strich auch herzlich wenig Überraschungen zu vermelden gibt. In meist ähnlichem Takt und Tempo rumpeln die Songs vor sich hin, während Frau Savage einen größeren stimmlichen Spielraum bekanntermaßen vermissen lässt.
Dennoch versprüht das Album einen gewissen Charme! Bei lobenswerter Gitarrenarbeit und hypnotisch polternden Drum lassen sich mit "The Edge Of Evil" oder "I Never Wanna Fall In Love" gar zwei dunkel schimmernde Underground-Perlen im Set des Albums ausmachen, die sich recht schnell ins Gedächtnis spielen. Darüber hinaus kann man attestieren, dass die Band im Vergleich mit früheren Ergüssen doch wesentlich sortierter und melodischer an die Arbeit geht. Gegen Ende hin dann sogar eine Tempo-Überraschung mit dem überdurchschnittlich flott gestrickten "When Daylight Meets The Dawn", ehe die finale Ballade "Cold Hearted Death" in genau die entgegengesetzte Richtung läuft und mit ihrem XXL-Saitenfinale einen jeden passionierten Luftgitarrero zur frisch aufgepumpten Axt greifen lässt.
Nein, es muss nicht immer innovativ sein. Auch wenn es Dark & Dangerous in Summe ein wenig an Abwechslung mangelt, können die Songs für sich allein betrachtet durchaus unterhalten und überzeugen mit einfach gestrickten, aber eben auch eingängigen Strukturen. So ist am Ende das auditive Erlebnis doch wesentlich besser geraten als der erste visuelle Eindruck. Vielleicht bekommen Savage Master die Sache mit der ansprechenden Verpackung beim nächsten Mal auch noch auf die Reihe...