Review
Shrine Of Denial - I, Moloch

VÖ: 07. März 2025
Zeit: 31:01
Label: Transcending Obscurity Records
Homepage: www.facebook.com/shrineofdenial
I, Moloch ist das Debüt der türkischen Band Shrine Of Denial, welches die Akteure als Gratwanderer zwischen zwei Extremen entlarvt. Blackened Death Metal haben sich diese Schergen auf ihr Banner gepinselt, doch ließe sich unterstellen, dass der schwarzmetallische Anteil am Ende sogar überwiegt. Mit monströsen Gitarrenwänden und einem zumeist infernalisch schnellen Tempo scheinen Shrine Of Denial den skandinavischen Speed-Kings Dark Funeral oder Marduk nachzueifern. Dazu gesellen sich aber immer wieder tonnenschwere Riffs und der durch die Bank tief heraus gebrüllte Vortragsstil von Frontmann Eray Nabi, welcher das Material dann eben doch in Richtung Todesmörtel rückt. Das Resultat klingt eine eine Hommage an altgediente Brückenbauer wie Behemoth und insbesondere Aeternus.
Was auf den ersten Blick wie ein schwer beladener Güterzug ein jedes Hindernis durchbricht und dessen Trümmer mit sich reißt, offenbart bei etwas genauerem Hinhören ein gutes Händchen für dezent gesetzte Melodiebögen und technische Spielereien. Leider - und diesem Manko begegnet man immer wieder auch bei anderen Genrekollegen - verpassen Shrine Of Denial das nötige Quantum an Abwechslung, um aus dem ohnehin schon starken Songmaterial noch das gewisse Etwas herauszukitzeln. Schwerfällige Passagen lassen sich zwar immer wieder entdecken, sind aber stets nur von recht kurzer Dauer, bis die Band wieder in ihren Trott verfällt und aufs Gaspedal drückt. Obwohl die Songs für sich allein betrachtet gut zünden, schleicht sich über die Dauer des gesamten Albums eine gewisse Monotonie ein, die im Grunde mit wenig Aufwand hätte vermieden werden können. Dieser Nörgelei entgegen stehen eine kompakte Spielzeit und eine mächtige Produktion, die das Liedgut dann doch zu einer kurzweiligen Angelegenheit machen. Schließlich steuert Juanjo Castellano mit seinem stimmungsvollen Artwork ein optisches Schmankerl bei, welches in Anbetracht der rohen Brutalität von I, Moloch fast schon wieder zu schön geraten ist.