Review
Slechtvalk - At Death's Gate
VÖ: 31. September 2024
Zeit: 57:48
Label: MDD Records
Homepage: www.slechtvalk.com
Die belgische Band Slechtvalk zählt sicherlich nicht zu den arbeitswütigen Vertretern ihrer Zunft. Sechs bis acht Jahre zwischen zwei Alben muss der Vasall unter dem Banner des Falken schon verknusen! Nicht arbeitswütig also, aber wütend dafür umso mehr! Der Opener "Paralysed By Fear" nimmt keine Gefangenen und prescht von Blastbeats getrieben mit höllischem Tempo geradewegs nach vorn. Diese Vehemenz, wie man sie sonst eher von schwedischen Pandas gewohnt ist, soll sich durch das gesamte Album At Death's Gate ziehen. Dabei bleibt die Melodie wie gewohnt im Fokus und man darf sich auf stürmische Hymnen freuen, deren Refrains gerne, aber eben nicht immer auf klar gesungene Choräle bauen.
Wo das Gros der neuen Kompositionen vorzugsweise im Up-Tempo unterwegs ist, setzt "The White Raven" auf eine moderate Taktung und "Enshrouded" als ruhigster Album-Track gar auf opulente und lieblich inszenierte Keyboardpassagen. Dafür gibt es mit "Night Of The Locusts" und "The Destroyer" allerdings auch zwei bemerkenswert kompromisslose Black-Metal-Keulen auf die Mütze, die Erinnerungen an Bands wie Marduk oder Setherial wecken.
Trotz langer Wartezeit und einiger Besetzungswechsel ist bei Slechtvalk also alles beim Alten. Die Belgier liefern routiniert vorgetragenen Melodic Black Metal ohne großartige Ausbüxer nach oben oder unten. Freilich macht das die einzelnen Songs am Ende auch einen Tick vorhersehbar. Die durchgehend hohe kompositorische Qualität und die Intensität der Songs entschädigen jedoch die lange Wartezeit, sodass Genrefans im Grunde bedenkenlos zugreifen können!