Review
Wormwood - The Star
VÖ: 31. Mai 2024
Zeit: 46:59
Label: Black Lodge
Homepage: www.facebook.com/WormwoodSWE
Mit ihrem vierten Album The Star baut die Band Wormwood ihr eigenes kleines Microuniversum weiter aus und verfeinert ihren ohnehin bereits facettenreichen Sound zu einem umfassenden Klangerlebnis. Da trifft melodischer und dennoch aggressiv intonierter Black Metal auf ruhige, beinahe meditative Passagen, rockige Einschübe und ein Quäntchen nordische Folklore. Die endzeitlichen Verse werden gesprochen, geflüstert oder eben standesgemäß herausgekeift. Auch klar gesungene Strophen bleiben nicht aus und wenn in diesen dicht gestrickten Kompositionen voller mitreißender Melodien dann noch gemischte Chöre hinzustoßen, ist der Gänsehautmoment perfekt!
Wie es bereits bei Nattavet und Arkivet der Fall war, verlangt auch The Star nach der Aufmerksamkeit seines Konsumenten. Wenngleich das Material nicht sonderlich progressiv ausgefallen ist, steckt die Qualität der sieben neuen Songs doch in ihren vielen und wunderschönen Details, die zu entdecken eben Zeit und Aufmerksamkeit erfordert. Allein der knapp neunminütige Opener "Stjärnfall", in dem sich die Band von ganz unterschiedlichen Seiten zeigt und manch eine Überraschung parat hält, liefert genügend Material für einen kleinen Aufsatz. "Liminal" setzt dagegen mit feierlicher Melodik auf Eingängigkeit im Up-Tempo, kann sich aber einen relaxten Akustikeinschub nicht verkneifen. Die heftigsten und kompromisslostesten Einsätze in "Suffer Existence" relativieren sich in Begleitung von Folklore und Choreinsatz. Schließlich wirft der finale Longtrack "RO" in seiner zehnminütigen Spielzeit einen weit in die Ferne schweifenden Blick über den Tellerrand des Black Metals hinaus.
Daher gilt: wer seine Schwarzwurzeln am liebsten mit Melodie verfeinert genießt und darüber hinaus über Neugier und Offenheit verfügt, der kommt um Wormwood im Grunde nicht herum. The Star ist ein Album, das man immer wieder anhören und sich in ihm verlieren kann!
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