Review
Whoredom Rife - Den Vrede Makt
VÖ: 31. Mai 2024
Zeit: 50:23
Label: Terratur Possessions
Homepage: www.facebook.com/Dommedagsryttere
Quasi zum zehnjährigen Jubiläum servieren uns die Norweger von Whoredom Rife ihren vierten Longplayer Den Vrede Makt, was so viel hießt wie "die wütende Macht". Das passt wie die Faust aufs Auge, denn dass diese Burschen die Tradition des nordischen Black Metals auf gar wütende Weise pflegen, sollte jedem Kenner der Band bewusst sein. Schließlich untermauern Whoredom Rife die Sache mit der Macht auch gleich im Opener und Titeltrack, der nach kurzem und beinahe hübschen Akustik-Intro nicht nur vehement und hymnisch, sondern in seiner Gangart tatsächlich auch mächtig und erhaben durch die Anlage peitscht. Wer auf schnell gespielten, mit melodischen Gitarrenwänden und atmosphärischen Einschüben verquickten Black Metal abfährt, wird bei dieser Nummer wohl wie von selbst zur Luftgitarre greifen und die Mähne kreisen!
Mit "Flender" setzen die Norweger in Sachen Geschwindigkeit sogar noch einen oben drauf und liefern ein boshaftes Riff, das bedrohlich wie ein wild gewordener Schwarm Hornissen den leidensfähigen Konsumenten in die Ecke treibt, wo er von einem monoton klopfenden Schlagzeug bis zur Erschöpfung geprügelt wird, ehe sich gegen Ende hin die Ereignisse in Sachen Speed und Intensität regelrecht überschlagen.
Na dann, viel Spaß, wenn Whoredom Rife diese Gangart beibehalten! Zumindest sieht es in "Hevnens Rett" zunächst ganz danach aus, bis ab der dritten Spielminute tatsächlich die Geschwindigkeit zu Gunsten von mehr Melodie und Struktur reduziert wird. Dieses Wechselspiel zwischen höllisch schnell und nicht ganz so schnell soll uns fortan begleiten. Hier begegnet man ein paar Synthesizern, dort auch rockenden Rhythmen. Die dreckige, aber doch kraftvolle Produktion unterstreicht dabei die finstere Atmosphäre des Materials ebenso wie die tiefen und boshaften Vocals von Frontmann K.R., den manch einer auch als Krell von Bloodthorn her kennen mag.
Schließlich überraschen die Norweger im Finale mit "The Beautiful End Of All", das über seine gesamten elfeinhalb Minuten im Midtempo verweilt, mit unaufdringlich eingeflochtenen Synthesizern eine prägnante Schwermut transportiert und tatsächlich so etwas wie klanglichen Liebreiz aufkeimen lässt. So mausert sich Den Vrede Makt nach anfänglichen Bedenken doch noch zu einem Album, das innerhalb des engen Korsetts des True Norwegian Black Metal die eine oder andre Stimmungsschwankung erlaubt und Whoredom Rife im Kreis der nennenswerten und vielversprechenden Zunftgenossen willkommen heißt!