Review
Scythe Of Sorrow - Raven's Cry Of Despair
VÖ: 11. August 2023
Zeit: 36:14
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.facebook.com/scytheofsorrow
Sie sind jung und stecken voller Tatendrang! Scythe Of Sorrow nennt sich ein dreiköpfiges Kollektiv aus Helsinki, das mit Raven's Cry Of Despair seinen ersten Longplayer in Position bringt bzw. brachte. Denn das bislang rein digital zur Verfügung stehende Album erblickte wohl bereist im August das Licht des World Wide Web und hat etwas länger gebraucht, um den Weg in unsere Redaktion zu finden. Nichtsdestotrotz ist es auch vier Monate später wert, ein paar Worte darüber zu verlieren.
Die Musik der drei Jungspunde, die sich als Melodic Death Metal mit allerhand Einflüssen aus Heavy und Power Metal umschreiben ließe, weist gravierende Ähnlichkeit zu Children Of Bodom auf. Was im fernen Jahr 1997 mit Something Wild geradezu revolutionär war und einschlug wie eine Bombe, ist anno 2023 vielleicht kein alter Hut, aber erregt natürlich weit weniger Aufsehen. An die Qualitäten der vermeintlichen Vorbilder wollen Scythe Of Sorrow zwar nicht heran reichen, doch machen sie ihre Sache im Großen und Ganzen recht ordentlich. Bei zumeist angezogenem Tempo agieren die Burschen unterwartet variabel und voller Spielfreude. Unter den hymnisch-verspielten Nummern mit ausgeprägter Keyboard-Präsenz tanzt "Cha Cha Cha" gänzlich aus der Reihe und mit "Torn Apart" findet sich auch eine eher gesetzte, fast schon nachdenkliche Nummer im sonst gut gelaunten Set.
Das flotte und fingerfertige Gitarrenspiel weiß zu überzeugen, jedoch kränkelt das Debüt an einem noch unausgewogenen Sound, bei dem das blecherne Schlagzeug bemängelt werden könnte. Da es sich allem Anschein nach um eine Eigenproduktion handelt, lässt sich darüber zwar gut und gerne hinwegsehen, in punkto "Gesang" muss man aber tatsächlich Abstriche in Kauf nehmen! Der gepresste, fast schon etwas gequälte Vortragsstil von Frontmann Petteri könnte in schwarzmetallischer Umgebung womöglich eine bessere Figur abgeben, weiß aber (noch) nicht wirklich zu überzeugen. Am Ende überwiegen auf Raven's Cry Of Despair dennoch die positiven Aspekte, außerdem steht die Band noch ganz am Anfang und kann ihren Sound sicherlich optimieren. Denn an guten Ansätzen fehlt es Sythe Of Sorrow definitiv nicht!
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