Review
This Ending - Needles Of Rust

VÖ: 11. Juni 2021
Zeit: 37:16
Label: Black Lion Productions
Homepage: www.thisending.com
Als hätten sie keine Zeit zu verlieren, starten die Herrschaften von This Ending ganz ohne Intro oder jedwedes andere Geplänkel mit Vollgas in ihren vierten Longplayer Needles Of Rust. Das letzte Album ist schließlich schon wieder satte fünf Jahre her! Dass man deswegen von den Stockholmern keine bahnbrechenden stilistischen Veränderungen zu fürchten hat, lässt sich erahnen. Schließlich blieb das Line-Up in den letzten Jahren stabil. Man darf sich also auf eine weitere Runde typisch schwedischen Death Metals freuen, der hier und dort vielleicht sogar ein wenig giftiger klingt als in der Vergangenheit. Exemplarisch sei hierfür gleich der Opener "My Open Wound" genannt, der stürmisch und fast schon schwarzmetallisch mit fetten Blasts und kalten Riffs ins Geschehen startet, ehe das Tempo zurück und die Melodien hochgefahren werden. Grundsätzlich schaffen This Ending auf Needles Of Rust einmal mehr den Spagat zwischen Melodie, Hymnik und Aggression mit schlafwandlerischer Sicherheit und bewegen sich dabei irgendwo zwischen Naglfar und Amon Amarth. Fredrik Andersson, der bis 2013 bei Amon Amarth die Felle verdroschen hat, hat sich zwar mittlerweile bei This Ending aus der Schießbude verabschiedet, ist als Songwriter aber noch aktiv in der Band und das hört man an einigen Stellen eben.
Ihr heißestes Eisen haben sich die Schweden für den Schluss bewahrt: nach all den vorzugsweise schnell eingezimmerten Songs verharrt "Hell To Hell" konsequent im Midtempo, wartet mit Akustikklampfe und einer melancholisch-hymnischen Melodie auf, die tief unter die Haut geht. An solchen Momenten, die sich schnell ins Langzeitgedächtnis spielen, hat es dem Album trotz der durchgehend hohen Qualität bis hierhin leider gefehlt. Nichtsdestotrotz ist Needles Of Rust ein feines Scheibchen Melo-Death, das Fans der Band und des Genres an sich zufrieden stellen wird.