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Black Death Cult - DevilÂ's Paradise

Black Death Cult - DevilÂ's Paradise
Stil: Black / Death Metal
VÖ: 27. November 2020
Zeit: 50:40
Label: Hells Headbangers
Homepage: www.blackdeathcult.bandcamp.com

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Ja herrlich, bei dieser Band aus Kanada weiß man wenigstens, woran man ist. Der Name hält was er verspricht und dennoch ist man nicht gefasst auf die auditive Heimsuchung, die einem nach Betätigung der Play-Taste widerfährt. Devil's Paradise startet mit gesprochenen Versen und unheilvollen Klängen, die glatt den Vorspann zu einem endzeitlichen Zombie-Horror-Streifen begleiten könnten. Fette Orgelsounds ertönen und ein abartiger Gutturalgesang, den man eher mit einer Toilettenspülung als mit irgendeinem Laut, den ein menschliches Wesen hervorzubringen im Stande ist, verbindet. Hierin und in manch einer Blast-Attacke liegt wohl die Rechtfertigung des "Death" im Bandnamen. Die entrückten und immer wieder experimentell verzerrten Schreie, der massive Synthesizereinsatz und die beklemmende Atmosphäre des Materials enthalten dagegen unmissverständliche Links zu frühem Black Metal, wie er seinerzeit von Bands wie Arcturus, Abruptum oder Mysticum praktiziert wurde. Das unheilvolle Gebräu wird schließlich über weite Strecken mit derart stoischer Ruhe gerührt, dass sich der Bandname im Grunde um noch einen weiteren Part hätte ergänzen lassen zu Black Death Doom Cult.

So verstörend dieser Kult am Ende auch klingen mag, hat er in seiner unkonventionellen, mystischen und ureigenen Dynamik doch etwas Faszinierendes an sich. Die Kanadier lassen sich Zeit, ihre Songs zu entwickeln. Der monolithische Opener "Infernal Triad", das rituelle und anfangs beinahe sakral wirkende "Nightside Of The Pyramids" oder der vollkommen dämonische Rausschmeißer "The Unnameable" penetrieren die Trommelfelle jeweils über die acht Minuten hinaus. Wäre der Dreher mit einem wenigstens etwas differenzierteren Sound gesegnet, würde man vermutlich noch viel mehr an kompositorischen Details herausfiltern. Stattdessen verschwindet manch eine Finesse im breiigen Durcheinander, das letzten Endes aber als unverzichtbarer Teil dieses Kults zu begreifen ist, der durch eine klinisch saubere Produktion wohl eine jede rituelle Wirkung verloren hätte. Abstriche muss man dennoch in Kauf nehmen. ".AM." nervt sinnlos mit der zwei Minuten langen Wiederholung eines einzigen Satzes, "Funereality" dümpelt vergleichsweise substanzlos vor sich hin und wenn man ehrlich ist, verliert der Dreher im Lauf seiner 50-minütigen Spielzeit nach und nach einen Teil seiner geheimnisvollen und gleichsam abstoßenden Aura. Das soll nun aber nicht davon ablenken, dass Devil's Paradise alleine schon durch seine enorme Eigenständigkeit heraussticht und daher für Underground-Lunatics eine willkommene Abwechslung darstellen wird. Devil's Paradise erschien 2019 bereits als Dopple-LP und wird nun auch im CD-Format erhältlich sein.

Dagger

4 von 6 Punkten

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