Review
Angelcrypt - Dawn Of The Emperor
VÖ: 12. Juni 2020
Zeit: 38:53
Label: Boersma Records
Homepage: www.angelcrypt.com
Manches braucht einfach etwas länger. So oder so ähnlich müssen Angelcrypt an ihr Album herangegangen sein. Immerhin ist die Band aus Malta bereits schon seit 1997 unterwegs, aber Dawn Of The Emperor markiert erst das zweite vollständige Album der Malteser. Das Debütalbum We Are The Dead erschien auch schon bereits vor vier Jahren.
Doch genug der Vorworte, lassen wir die Musik für sich sprechen. Die hat nämlich gewaltig was zu sagen. Geboten wird hier melodischer Death Metal, der durchaus mit dem ein oder anderen Auge gen Skandinavien schielt. Nach dem kurzen Intro "Of War And Will" steigt der Opener "Clockwork Blood Red" gleich mal ordentlich in die Langrille ein. Schnell wird deutlich, dass die fünf Jungs einen ordentlichen Hang zu eingängigen Melodiebögen haben. Das Tempo ist im flotten Midtempo gehalten, durchzogen mit kurzen Abstecher nach oben oder unten. Überhaupt fühlen sich Angelcrypt im Midtempo sichtlich am wohlsten, können sie hier ihre Stärken deutlich ausspielen. Vor allem bei den Refrains, wo sie meist die Groovekeule rausholen und dezent schwingen. Ja, ein geschicktes Händchen für Melodien kann man ihnen nicht absprechen. Ab und an wird das Tempo auch mal etwas angezogen ("Martyred Soul") oder nach unten korrigiert, so wird "Dawn Of The Emperor" stellenweisen mit doomigen Passagen angereichert. Die Vocals von Joseph Grech sind in typischer Death Metal-Manier gehalten und erinnern mich aufgrund seiner Stimmfarbe ab und zu an Johan Hegg. Wer sich eine guten Überblick über die Scheibe machen will, sollte von hinten anfangen. Denn "The Black Hand" vereint so ziemlich alles, was Angelcrypt ausmacht. Vor allem der sehr treibende Groove beim Refrain verfehlt seine Wirkung nicht.
Auch wenn Malta auf der Metal-Landkarte nicht allzu oft vertreten ist, diesen "Exotenbonus" haben Angelcrypt wahrlich nicht nötig. Gut, das metallische Todesmetalrad erfinden sie nicht neu, aber was sie hier abliefern, hat definitiv Eier und macht Laune. Darauf kommt es doch an.
Vorheriges Review: Blood Stronghold - Spectres Of Bloodshed