Review
Anvil - Legal At Last
Anvil, die Achtzehnte. Klappe und Action! Legal At Last heißt der neue Dreher und dieser Titel bezieht sich keinesfalls auf die Band selbst. Nein, nach 40 Jahren im Business wird diesen Recken wohl niemand ihre Existenzberechtigung absprechen. Einen handfesten Hinweis, um was für eine Legalisierung es hier geht, finden wir stattdessen auf dem Albumcover. Dort wird ein Bong - natürlich in Ambossform - quasi seinem himmlischen Endzweck zugeführt. In Kanada wurde nämlich im Herbst letzten Jahres das Marihuana-Gesetz angepasst, weswegen Anvil, wie sie selbst sagen, nun nicht mehr in ständiger Angst vor der Inhaftierung leben müssen und daher auch einen Grund zum Feiern haben.
Feiern - das praktiziert man in Anvil-Kreisen natürlich mit einer ordentlichen Schippe Heavy Metal und genau darauf darf sich der geneigte Fan auch freuen. Zwischen dem thrashigen und durchaus Ohrwurm-tauglichen Titeltrack auf Position eins der Playlist und dem auf Highspeed frisierten Rausschmeißer "No Time" toben sich die Herren Kudlow, Reiner und Robertson mit Herz und Seele aus. Dem zähen Doom-Brocken "Gasoline", der kultigen Hymne "Glass House" oder den derben Nackenbrechern "Chemtrails" und "Food For The Vulture" hört man es jedenfalls an, dass Anvil noch mit Spaß bei der Sache sind und ihren kauzigen Underground-Style auch weiterhin pflegen. Weniger beinhart, dafür aber erdig rockend drückt "Bottom Line" durch die Membrane und die Riffs in "I'm Alive" wirken wie ein musikalischer Gruß einmal quer über den Atlantik ins Lager von Saxon. Für Abwechslung ist also gesorgt und nach 50 Minuten Spielzeit kann man Anvil nur gratulieren ein starkes Album geschmiedet zu haben, das zwar keine zwingenden Genre-Hits, dafür aber jede Menge Vorlagen zum gepflegten Headbangen in nostalgischer Atmosphäre liefert.