Review
Asphalt Valentine - Twisted Road
Twisted Road ist der zweite Longplayer der aus Atlanta stammenden Band Asphalt Valentine. Vom Albumtitel sollte man sich jedoch nicht irreführen lassen. Denn es hat den Anschein, dass Valentine ihren Road Trip am liebsten auf nagelneuen und mit komfortablem Flüsterasphalt belegten Pisten genießt. Kurvige und mehrfach geflickte Nebenstraßen voller Schlaglöcher, Staub und grob geschottertem Bankett werden dagegen tunlichst vermieden. Von wegen "twisted road" also. Auf diesem Album wirkt alles schnörkellos und glatt gebügelt, während die meisten Songs in immer der gleichen gemächlichen Taktung vor sich hin plätschern und Sänger Joe Flynt mit seinem weitestgehend charismafreien Organ dabei fast schon wie die Faust auf Auge passt. Lediglich bei der flotteren Nummer "Something More" und beim Rausschmeißer "Rain" gehen die Jungs etwas aus sicher heraus und vermitteln so etwas wie Spielfreude. Unter dem Gros jener bereits erwähnten vor sich hin plätschernden Titel punkten "The Only" und das bluesige "As The Crow Flies" mit coolen Riffs und eingängigen Refrains. Dem gegenüber stehen eher blasse Kandidaten wie der eröffnende Titeltrack, der im Refrain zum Mitsingen animieren möchte, dafür aber definitiv nicht mitreißend genug ist. Fast schon peinlich wirken die pop-lastige Nummer "I Don't Care" und das schmusige "Saving", bei denen man mutmaßen könnte, sie seien für eine Zielgruppe geschrieben, die mit Rock-Musik im Großen und Ganzen eher weniger am Hut hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: an guten Ansätzen mangelt es Twisted Road" sicher nicht und es bleibt zu hoffen, dass die Burschen von einer Tarantel gestochen werden und loslegen richtig zu rocken. Bis es soweit ist, passt das vorliegende Covermotiv mit einem putzigen Mädel auf einem Bobby Car im Grunde genommen ganz gut zur Mucke, die von Asphalt Valentine geboten wird.