Review
Madhouse - Metal Or Die
VÖ: 11. Mai 2018
Zeit: 36:41
Label: Iron Shield Records
Homepage: www.madhouse-metal.de
Die Geschichte der Band Madhouse reicht zurück bis in die 1980er Jahre. Nach zwei Demos in den Jahren 1988 und 89 löste sich die Truppe allerdings schon wieder auf und die Musiker gingen ihre eigenen Wege. Einem nostalgischen Abend im Winter 2014 ist es zu verdanken, dass alle vier Bandmitglieder von damals, erweitert um einen Sänger, nun - 30 Jahre später - ihr erstes offizielles Album unters Volk bringen. Plakativ Metal Or Die wurde die Scheibe getauft und die könnte wirklich auch vor 30 Jahren erschienen sein.
Teutonischer und kraftvoller Metal donnert mit "Against Our Mind" und "Gates Of Hell" aus den Boxen, wenn der Diskus erst mal seine Runden im Schacht dreht. Frei von Schnörkeln und kerzengrad voran marschierend setzten die ersten beiden Nummern auf Melodie und ohrwurmtaugliche Refrains. Aber Madhouse können auch anders! Die Songs "Hellice" und "Tormentors" liefern lupenreinen Thrash Metal! Wo sich "Machinery" noch als punkig-freche Hymne eingeschlichen hat, treten Madhouse dann das Gaspedal mit aller Kraft nach unten, so dass man "Back In Black", "Demons Insanity" und das deftige "One Way To Glory" eigentlich nur noch in die Speed-Metal-Schublade packen kann. Der Titeltrack "Metal Or Die" setzt dann noch einmal auf puristischen Traditionsstahl und geizt nicht mit Klischees. Passend hierzu blicken die fünf Herren, alle in gesetztem Alter, mit geballter Faust, richtig cool mit Sonnenbrille und Killernieten bestückt in die Linse und kommen sich dabei bestimmt kein bisschen albern vor. Hier haben wir es nämlich mit Überzeugungstätern zu tun, die dermaßen viel Power und Spielfreude in ihre Songs gesteckt haben, dass es geradezu ansteckend ist. Ja, glatt könnte man meinen, die Herren haben sich einen uralten Traum verwirklicht. Denn in den 80ern wollte es mit Madhouse ja irgendwie nicht so recht klappen.
Freilich muss man kleine Abstriche machen beim Songwriting, das doch recht vorhersehbar ausgefallen ist, oder beim etwas schwammigen Sound. Letzten Endes passt aber auch das zum durchweg old-schooligen Material der Band. Wer also seinen Metal gerne kantig und fernab aller gegenwärtigen Trends genießt, der sollte sich bei Madhouse umhören.