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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Kreator, In Extremo, Amon Amarth, Megadeth, Obituary, Life Of Agony, Devin Townsend, Sonata Arctica, Gorguts, Sacred Reich, Crowbar, Possessed, Havok, Overkill, Dark Tranquillity, Asphyx & Tiamat

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 16. - 19.08.2017

Freitag, 18.08.2017
Bei Sonata Arctica ist man eigentlich immer volles Haus gewohn, aber an diesem Freitag, es mag an der Urzeit liegen, zieht es nicht gar so viele Power Metal Anhänger vor die Bühne, wie die Finnen es vielleicht gewohnt sind. Die Stimmung ist gut, aber dennoch habe ich den Eindruck als wäre das Publikum etwas gehemmt und mag zu den fetzigen aber anspruchsvollen Nummern nicht so recht abgehen. Dennoch wird viel mitgesungen und geklatscht, die Band spielt souverän ihre Nummern und Frontmann Tony Kakko weiß genau, wie er "sein" Publikum anpacken muss. Nur an seinen Ansagen kann der gute Mann noch etwas feilen, die eh schon knapp bemessene Spielzeit hat er mit nicht unerheblich langen und teils langatmigen Ansagen künstlich noch weiter verkürzt. Schade, da wären noch ein, zwei Songs mehr gegangen.

Bei Gorguts finden sich erstaunlich viele Jünger todesmetallischer Klänge ein, die in der prallen Hitze den Klängen der Kanadier lauschen. Die haben es durchaus in sich, der erstaunlich gute Sound trägt viel dazu bei, dass die progressiven Death Metal Bretter satt in die Ohrmuscheln rauschen und somit für vielerlei rhythmische Nackengymnastik sorgen. Wobei das gar nicht so einfach ist, bei dem was Gitarrero Luc Lemay und Co. so alles vom Stapel lassen. Dennoch sorgt das Publikum permanent dafür, dass man den Auftritt als gelungen bezeichnen kann, auch wenn sich die Band bei ihren kurzen Ansagen deutlich schüchterner gibt, als es ihr Sound vermuten lässt.

Sacred Reich gondeln seit Urzeiten durch die trashmetallische Landschaft, haben es aber leider in den letzten Jahr(zehnt)en nicht geschafft, ihren Alt-Hits adäquates Neumaterial zur Seite zu stellen. Vielleicht ist das ein Grund, warum nur quasi eine handvoll Leute zum Auftritt der Ami auftaucht. Das spielt für Phil Rind und Co. aber keine Rolle, die sich in gewohnt starker Manier durch ein qualitativ hochwertiges Best-Of ihres Schaffens fräsen. Und das mit einer Freude an der Sache, der man sich nicht entziehen kann. Wer bitte kann schon zu "Ignorance", "Crimes Against Humanity " oder dem Killer "Surf Nicaragua" still halten, auch wenn das Zeug älter war, als mancher Zuschauer an diesem Tage?

Wer Crowbar kennt, weiß, dass die Truppe aus New Orleans immer ein gute Show mit im Gepäck hat. So ist es auch diesmal wieder und entsprechend dicht drängen sich die Jünger von Doom und Hardcore vor der Bühne. "I Am The Storm" eröffnet den Reigen und leider dann auch kurz darauf die Schleusen des Himmels, was aber eigentlich so gut wie keinen auf dem Gelände stört, zumindest nicht, wenn er die Sludge-Urgesteine Crowbar sehen will. So wird trotz Regens und miesem Wetter gefeiert und gerockt, was das Zeug hält und wem bei Klängen wie "To Build A Mountain", "Cemetery Angels" oder dem finalen "Like Broken Glass" nicht warm wird, der macht grundsätzlich was falsch.

Wenn es darum geht, eine der wegweisensten Bands der Metal Szene live zu sehen, hätte man bei Possessed anwesend sein sollen. Zwar ist das Rund vor der Bühne gut gefüllt, aber von überschwänglichem Interesse kann nicht die Rede sein. Vielleicht liegt es am freuchten Wetter, dass Possessed vor lichten Reihen ihre Songs zelebrieren müssen. Dennoch ist die Stimmung gut und auch auf der Bühne herrscht ein hoher Motivationslevel der "The Eyes Of Horror", "Shadowcult" oder das finale "Death Metal" mehr als nur gelingen lassen. Die Band, allen voran Fronter Jeff Becerra hauen alles raus und das wird vom Publikum entsprechend gewürdigt. Lauter Jubel, fliegende Mähnen und gereckte Fäuste lassen die Band hoch leben. Leider dauert der Auftritt viel zu kurz und hätte deutlich mehr Publikum verdient.

Wenn Kreator rufen, dann folgen sie alle, egal ob jung oder alt, vor der Hauptbühne ist es gerammelt voll und die Spannung entsprechend groß. Als Mille und Co. dann schließlich auf die opulent gestaltete Bühne kommen, gibt es kein Halten mehr. Die Horden des Chaos rasten vollkommen aus und die Essener Urgestein genießen dies in vollen Zügen. Kreator zocken sich druch ein cooles Best of, das alte und neue Songs gleichermaßen zum Zuge kommen lässt. "Gods Of Violence", "People Of The Lie", "Phantom Antichrist" oder "Extreme Aggression" sind nur einige Auszüge zu denen sich vorzüglich eine Wall Of Death oder einfach nur ein großer mächtiger Moshpit aufziehen lässt. Mille wirkt dabei sehr souverän und vermeidet es auch während des gesamten Gigs in größere ansagetechnischen Fettnäpfchen zu treten. Mit "Violent Revolution" und dem grandiosen "Pleasure To Kill" entlassen die Thrash-Urgesteine schließlich nach ca. 1,5h ihre glücklichen Anhänger in die laue Sommernacht. Fetter Auftritt.

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