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Festival-Bericht

Summer Nights Open Air

mit Mayhem, Die Apokalyptischen Reiter, Moonsorrow, Obituary, Sepsis, Kratos, Dark Fortress, Maroon, Outrage, Necrophagist, Lost Dreams, Varg, Thirdmoon, Belphegor, Stabbed To Death, Sabaium, Ars Irae, Lovekraft, Goddamned X, Gods Of Emptiness, Fall Of Serenity, In Slumber, Equilibrium, Inzest & Volbeat

Burg Frauenstein, Mining am Inn 20. - 21.06.2008

(Fotogalerien: Summernightsopenair2008 Freitag, Summernightsopenair2008 Samstag)

Samstag, 21.06.2008

Uff, der Sonnengott meinte es an diesem Wochenende wirklich gut mit uns. Mit schlafen im Zelt war schon sehr früh morgens nicht mehr zu denken, eine finnische Sauna ist nichts gegen den Backofen, der im Inneren der Zeltplane herrschte. Gegen Mittag waren dann die Lebensgeister wieder einigermaßen hergestellt, so dass es in Richtung Burg gehen konnte.

Die Mühldorfer Stabbed To Death waren für mich schon auf dem Bavarian Battle die Überraschung. Melodischer Schwedentod göteburgischer Prägung aus Bayern und das von fünf blutjungen Burschen (16-21 Jahre), die aussehen als hätten sie gerade die Liebe zum Metal entdeckt. Und das kam bei den Fans und mir gut rüber. Für In Flames und C.O.B. zwar noch keine Konkurrenz, aber sie sind ja noch soooo jung!
(Gabor)

Dort zockten gerade in der schönsten Mittagssonne die Slowenen Sabaium ihren Mix aus Gothic und Thrash Metal. Der Großteil der Anwesenden beobachtete den Gig von den wenigen Schattenplätzen aus, nur zwei Hand voll Hartgesottener harten vor der Bühne aus. Mehr als Höflichkeitsapplaus war um diese Zeit noch nicht drin.

Ars IraeTrotz der frühen Spielzeit um 12:30 Uhr fanden sich eine Vielzahl an Fans vor der "Kinderecke" ein um die Rosenheimer Metaller von Ars Irae in Empfang zu nehmen, die ihren Set mit "Des Hammers Ruf" einläuteten. Anfänglich noch im Schatten stehend trieb es im Laufe des Gigs immer mehr Fans direkt vor die Bühne. Mit ihrem Black/Pagan Metal heizten sie ordentlich ein und animierten zum Bangen, gefolgt von Hey-Rufen zwischen den Songs wie "Odins Hall" oder "Felsengrab". Die Bühne war zwar etwas beengend, aber trotzdem lieferten Ars Irae eine gute Show ab, obwohl Michi (Vocals) den Eindruck machte, leichte Probleme an diesem Morgen zu haben. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch und mit "Zeitsturz" verabschiedeten sich die Rosenheimer unter viel Beifall.

Die ebenfalls aus Bayern stammenden Lovekraft zogen mit ihrem melodischen Heavy Metal mehr Leute vor die Bühne als noch bei Sabaium. Der Sound lief soweit gut rein und die Fans vor der Bühne ließen sich auch zum Mitklatschen animieren. Auf der Bühne war leider eher Statik angesagt, was den ansonsten guten Eindruck doch schmälerte.

Goddamned XDen regen Ansturm an begeisterten Fans konnten die Wiener Jungs von Goddamned X leider nicht aufrecht erhalten. Im Laufe des Gigs leerte sich der Bereich vor der Bühne zusehends. Schade, denn ihr astreiner Death/Thrash Metal schmetterte ordentlich und ein bisschen mehr Anerkennung und Beifall hätten sich die Jungs redlich verdient.
(Madeleine)

Aus dem Osten angereist waren Fall Of Serenity um den Anwesenden mit ihrem melodischen Death Metal gehörig einzuheizen. Und das ist ihnen auch gelungen. Die Jungs legten einen engagierten Gig auf die Bretter und die Fans legten einen gepflegt-großen Moshpit aufs Parkett, de sich sehen lassen konnte. Dabei wurde gehörig Staub aufgewirbelt, der sich wie eine Glocke über dem Pit hielt. Sänger John war agil und viel auf der Bühne unterwegs, wirkte manchmal aber etwas zu sehr durch den Wind. Den Fans wars egal, gab es doch "Knife To Meet You" oder das Slayer-Cover "Rainning Blood" mit einem amtlichen Sound durch die Boxen geblasen. Mit einem "unterstützt den Osten!" verabschiedete sich die Band unter viel Beifall nach einer guten halben Stunde wieder.

Ultrawurscht mussten ihren Gig leider auch kurzfristig absagen, da Gitarrist Wurschtbua gesundheitliche Probleme hatte. Doch hier konnte noch schnell Ersatz gefunden werden, kurzerhand wurden Gods Of Emptiness aufs Billing gepackt. Schlagzeuger Lukas Haidinger (aka Hans Wurscht bei Ultrawurscht) informierte zuerst die Anwesenden und stimmte dann ein "Wurschtbua Gute Besserung" an. Dann war auch schon wieder Schluss mit lustig, nun wurde die Death/Grind-Keule ausgepackt. Im Vergleich zum Auftritt auf den Walpurgis Metal Days gefiel mit der Gig an diesem Tag bedeutend besser, die Band wirkte lockerer, was wohl nicht zuletzt auf eine halbdurchzechte Nacht zurück zu führen ist, wie uns der Gitarrist noch mitteilte, wurde er doch "direkt vom Saufen" abgeholt. Ein guter Gig, der entsprechend gewürdigt wurde, auch wenn nicht wenige lieber das Wurst-Massaker erlebt hätten.

Die aus Linz kommenden In Slumber konnten mit ihrer Mischung aus melodischem Black und Death Metal durchaus punkten. Schweden-Death Metal a la Austria, sozusagen. Die Stimmung war sehr gut, was wohl auch der Grund dafür war, dass der Pit wiederbelebt wurde. Solide Show, an der es nichts zu mäkeln gab.

EquilibriumDann wurde es wieder so richtig voll vor der Bühne, als die deutschen Equilibrium ihren Set begannen. Die zahlreich Anwesenden fraßen der Band quasi aus der Hand. Es wurde gebangt und gemosht zu dem Pagen Metal der Münchner, was das Zeug hielt. Irgendwie hatten das die Veranstalter wohl auch vorher gesehen, denn die (freundliche) Security im Fotograben wurde aufgestockt. Und die ersten Surfer ließen auch nicht lange auf sich warten. "Unter Der Eiche" wurde genauso wie "Met" zum Besten gegeben und brachte die Fans zum Ausrasten. Wo man hinblickte, überall nur in den Himmel gereckte Fäuste. Ein mehr als gelungener Gig, der mit vielen Zugabe-Rufen sein Ende fand.

Nach soviel Melodie war es an der Zeit für ein Kontrastprogramm, Inzest gaben auf der Second Stage ihr Stelldichein. Nach einem "Gebts Gas Burschen" ging es dann auch gleich in die Vollen. Der Platz vor der Bühne war bestens gefüllt, doch für einen gepflegten Moshpit war auch noch Platz. Wer sich darin nicht die Glieder verrenken lassen wollte, ließ einfach die Matte kreisen. Die Stimmung war jedenfalls bestens, was sich auch auf die Band übertrug. Kurz vor Ende sind wir dann aber schon wieder gegangen, um uns einen guten Blick auf Volbeat zu sichern.

VolbeatGegen 20:20 Uhr war dann mit Volbeat aus Dänemark Grooven angesagt. Mit ihrem rockigen Sound boten sie eine willkommene Abwechslung zum ansonsten metallischen Billing. Den bekennenden Elvis-Verehrern ist ihre Verbundenheit zum King anzuhören. Mit einer absolut geilen klaren Stimme, genialen Songs und Sympathie schafften es Volbeat wirklich jeden aus der Reserve zu locken. Vor der Bühne war der Teufel los und mit dem umwerfenden Panoramablick der am Inn untergehenden Sonne im Hintergrund, hätte der Gig de Dänen meinetwegen noch stundenlang andauern können. Frontman Michael Poulsen kommunizierte mit den Fans und man sah ihm den Spaß am Auftritt an. So begrüßte er gleich zu Beginn die Fans mit "We are Immortal from Norway" und hatte damit wohl alle Sympathien auf seiner Seite. Und wer Songs wie "Radio Girl" in seiner Setlist stehen hat, kann gar nicht verlieren.
(Madeleine)

Die Apokalyptischen ReiterDie Apokalyptischen Reiter sind einfach ein Garant für eine gute Show. Und auch an diesem Abend sollten die dürstenden Fans nicht enttäuscht werden. Neu an Bord war Lady Cat-Man, die sich ordentlich ins Zeug legte. Für Dr. Pest war an seinem Keyboard eine Schaukel aufgebaut, auf der er genüsslich wippend sein Instrument bediente. Und die Reiter galoppierten durch die Setlist, die u.a. aus den neueren Songs "Riders On The Storm", "Friede Sei Mit Dir", "Revolution" oder "Seemann" bestand. Doch auch altes Liedgut wurde vorgetragen, "Sehnsucht" oder "Reitermaniacs" seien hier genannt. Bei letzterem wurde das inzwischen schon obligatorische Schlauchbootrennen zum Mischturm und wieder zurück gestartet, das für einen Kontrahenten jedoch vorzeitig beendet wurde. A propos vorzeitig beendet: die Reiter mussten ihren Set kürzen, da man wohl schon etwas über der Zeit war. Was soll denn das? Die Stimmung kochte, und die Band musste kürzen? Das geht ja mal gar nicht. Die Reiter nahmen es gelassen, legten noch eine Feuerspuck-Einlage auf die Bretter und mit "Die Sonne Scheint" wurden die Fans in die Nacht entlassen.

Da mussten die Reiter ihren Set abkürzen, nur damit Mayhem mit guten 20 Minuten Verspätung anfangen konnten? Ich versteh die Welt nicht mehr. Nichts desto trotz blickte man dem Auftritt dieser norwegischen Legende entgegen.... und wurde bitterlichst enttäuscht. Musikalisch konnten sie an diesem Abend bei weitem nicht überzeugen, also versuchten sie es mit stumpfer Provokation. Wurde zwar der Erdball auf der Bühne noch vor dem Beginn des Sets von den Stagehands entfernt, ließ es sich der kurzhaarige Attila (Vocals) nicht nehmen, im schwarzen Umhang und mit rot-weißer Armbinde am rechten Arm aufzutreten. Äußerst grenzwertiges Outfit. Da half dann auch das überdimensionale umgedrehte Kreuz um seinen Hals nichts mehr, von den ach so theatralischen Gesten am Bühnenrand mal ganz zu schweigen. War vor Beginn des Sets der Platz vor der Bühne noch sehr dicht gefüllt, machte sich bei zunehmender Spieldauer eine enorme Abwanderungsrate bemerkbar. Mayhem waren an diesem Abend ein klarer Beweis dafür, dass diese Band ihren Zenit schon längst überschritten hat und nur noch vom Ruhm vergangener Tage zehrt. Um es mit den Worten eines Campingnachbarn am nächsten Morgen zu beschreiben: "objektiv betrachtet war es der größte Scheiß".

Ray

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