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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Amon Amarth, Haggard, In Extremo, Lacuna Coil, Midnattsol, Final Breath, Born From Pain, Anorexia Nervosa, The Bones, Impious, Pink Cream 69, Macabre, Schandmaul, God Dethroned, Therion, Ektomorf, Emil Bulls, Norther, Die Apokalyptischen Reiter, Behemoth, Dark Tranquillity, Atrocity, Wintersun & The Vision Bleak

Festivalgelände Abtsgmünd, Abtsgmünd 18. - 20.08.2005

Samstag, 20.08.2005

Am Wetter änderte sich auch am nächsten Morgen wenig. Literweise ergoss sich das kühle Nass über Zelt, Zeltplatz und Besucher. Die relativ kurze Nacht hatte nicht gerade dazu beigetragen, uns trocknen zu lassen, also nutzten wir die erste kurze Regenpause am späteren Nachmittag um zum Gelände zu gelangen. Danach konnte man sich für die Schlammcatchmeisterschaften anmelden, die Äcker des Zeltplatzes hatten sich wie die gesamte Umgebung in einen Morast erster Güte verwandelt.

Wir erreichten das Areal genau rechtzeitig, um noch den langweiligen Metalcore von Disbelief sehen zu dürfen. Vor die Bühne zu gelangen, war alles andere als leicht, das gesamte Areal war von Schlamm, Dreck, Wasser und Undefinierbarem bedeckt. Gleichwohl hatte man versucht, die Sauerei durch großzügiges Verteilen von Stroh etwas einzudämmen, aber das erwies sich im Nachhinein lediglich als Tropfen auf den heißen Stein. Barcode, Draconian, Enthroned, Lacrimas Profundere, Endstille und Orphaned Land gingen deshalb leider vollkommen an uns vorbei.
Die nachfolgenden Caliban brachten ihren Emocore zwar recht gut rüber, aber sonderlich mitreißen konnte die Truppe auch nicht.

Abgelöst wurden die Deutschen von The Vision Bleak, die bei mir einen echten Aha-Effekt hervorriefen. Progressiver Gothic Metal bester Qualität mit sehr schönen Melodien, technisch brilliant vorgetragen und mit tiefer Sangesstimme intoniert hinterließ bei allen Besuchern einen nachhaltigen Eindruck. Ein Lied wurde gar vom berühmten "Angel Of Death" Riff Slayers eingeläutet, der Titel ist mir leider entfallen. The Vision Bleak nutzten unter anderem die Gelegenheit, neue Songs vorzustellen, die alle außerordentlich gut ankamen. Das aktuelle Album Carpathia wurde stark in den Vordergrund gestellt, welches die herausragende Musik der Band auf Grund seiner Vielfältigkeit gut zu vermitteln vermochte.

Nahrungsaufnahme beschränkte den Gig von Such A Surge auf ein Minimum, die Jungs servierten ihren lockeren Crossover mit Pep und Charme, ergo darf man sich die Band als Fan ruhig mal vormerken.

Symphorce war um 18:20 Uhr die nächste Band, die bei mir für Erstaunen sorgte. Progressiver Power Metal, welcher vom Sound und der Art des Singens sehr sehr stark an Evergrey erinnerte, konnte von seiner Qualität her zwar Pluspunkte sammeln, auf Grund der starken Ähnlichkeiten fragte man sich dennoch hin und wieder, ob man nicht die falsche Band auf der Billing List stehen hatte.
Um halb sieben regnete es so stark, dass wir beschlossen, uns Regencapes zu organisieren. Am Stand vom "Schwarzer Krauser" gabs angeblich welche, doch gleich am Eingang wurden wir von sehr unfreundlichen Securities der Firma aufgehalten, die von uns den Ausweis sehen wollten. Bei Leuten die erkennbar auf die 30 zugehen, eine nette Schikane im strömenden Regen. Da meine Begleitung ihren Ausweis natürlich nicht dabei hatte, musste ich meine Papiere zücken, und durfte mich noch von dem Irgendwas in frechem Tonfall duzen lassen. Hier muss man deutliche Worte finden: Verhalten und Höflichkeit verbesserungsbedürftig! Die Securities vom Summer Breeze selbst hatten sich bislang vorbildlich verhalten, diese "Gentlemen" schlugen jedoch dem Fass den Boden aus und machten den guten Gesamteindruck zu nichte. Weiterhin ohne Regenschutz mussten wir unverrichterter Dinge von dannen ziehen. Gemütlich tropften wir zur Hauptbühne. Logisch, dass alle anderen Anbieter noch stattliche Profite für den Verkauf von Regencapes etc. erzielten.

Zum Glück wurden wir von Subway To Sally für diese mehr als unerfreuliche Episode mehr als entschädigt. Kurz nach 19:00 Uhr läutete "Veitstanz" den Gig der Ostdeutschen ein, die wie immer eine herausragende Bühnenperformance bieten konnten. Eric Fish zeigte sich in gewohnt guter Form, fegte auf der Bühne herum wie ein Derwisch und feuerte ununterbrochen das Publikum an. Auch hier gabs dank des knappen Kostüms von Frau Schmidt etwas fürs Auge geboten. Pyros, der obligatorische "Schrei" und die Interaktion von Zuschauern und Band gingen nahtlos Hand in Hand.
Die Setlist war abwechslungsreich; die stärkeren Stücke des Engelskrieger Albums wurden zusammen mit Songs aus dem gerade erschienen Longplayer Nord Nord Ost gezeigt, ebenso wurden ältere Lieder wie z.B. "Julia und die Räuber" gespielt, welches wie üblich den kurzweiligen Auftritt abschloss.

End Of Green hieb in eine ganz andere Kerbe, der gefällige Gothic Rock fand dennoch gnädige Anhänger. Recht viel mehr gibt es nicht zu sagen.

Den ironischerweise besten Gig des gesamten Festivals absolvierten ausgerechnet die Fun Metaller von J.B.O. Die Verteidiger des wahren Blödsinns erwiesen ihrem Spitznamen alle Ehre und zogen respektlos sämtliche Klassiker des Genres durch den Kakao. Die Begleitung des Redakteurs musste schließlich aus einem sich überraschend bildenden Moshpit gerettet werden. Der amüsante Gig der Deutschen sorgte für eine heitere und gelöste Stimmung vor der Main Stage, vor der vom Black Metaller bis zum Mittelalter Rocker jedermann ergriffen wurde. Absoluter Abschuss die Coverversion von "Ein bisschen Frieden" im Stile von Rammstein...
Auch Sepultura, die Bloodhound Gang und andere Größen bekamen reichlich ihr Fett ab. Am Schluss des Auftritts ließ man die Spaßvögel nur ungern wieder gehen; diese hatten alle überrascht und die Vorstellung so mancher etablierteren Band um Längen geschlagen. Muss man gesehen haben!

Um 22:00 Uhr abends erschien Tristania, einer der Headliner des Festivals auf der Bühne; der sehr technische progressive Gothic Metal der gemischten Band, die eine interessante Bühnenshow zeigte, wurde frenetisch abgefeiert. Dies könnte man möglicherweise unter anderem der äußerst schmucken Sängerin zuschreiben, die im Duett mit den Growls des Sängers einen faszinierenden Gegenpart abgab.

Ebenfalls sehnlichst von den Fans erwartet, die Gothic Rocker von Lacuna Coil. Ab Mitternacht zeigten die Italiener, wie man gute Rockmusik macht - als Intro wurde die eindrucksvolle Filmmusik des Klassikers "Der Pate" verwendet, welcher das Publikum auf das Kommende einstimmen sollte. Sehr dominierend das Auftreten der schönen Frontfrau Cristina Scabbia, die nicht nur gesanglich einen tiefen Eindruck hinterließ. Fans von melodiösem Gothic Metal mit leichten elektronischen Spielereien können sich diese Band durchaus vormerken.

Den Schlussstein des Summer Breeze 2005 zu setzen lag an Pain, angeführt von Metalgod Peter Tägtgren. Bekannt für seine Arbeit als Produzent zahlreicher Metalbands und Sänger der schwedischen Death Ikone Hypocrisy hat sich Arbeitstier Tägtgren mit Pain ein weiteres Standbein geschaffen. Moderner, poppiger Industrial Metal allererster Sahne ließ das Publikum noch ein letztes mal so richtig aufdrehen. Zu Beginn spielte man vor allem ältere Songs, danach gabs die Vollbedienung aus dem aktuellen Album Dancing With The Dead. "Shut Your Mouth", "Dancing With The Dead", "Same Old Song" und wie sie alle heißen, erwiesen sich live als Weltmacht. Ein Meer von fliegenden Mähnen, geniale Stimmung und eine Show, die an Elan kaum mehr zu überbieten war, rundeten ein ingesamt sehr schönes Festival gebührend ab. Erschöpft zogen wir uns zum Schlafen zurück. Achja, dass es die ganze Zeit unchristlich regnete, haben wir das schon erwähnt?

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