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Konzert-Bericht

Deadlock, Tenside & Lolapaloosa

Backstage, München 26.02.2011

(Fotogalerie)

Jetzt reicht's!! Auch wenn noch nicht alle Nachwirkungen meines letztwöchigen Grippeanfalls wieder verschwunden sind, muss sich die Art der Therapie ändern. Paracetamol und Co. scheinen ihre Wirkung völligst zu verfehlen, dementsprechend starte ich heute den Versuch, die Viren mit Lärm aus dem geschundenen Körper zu pusten. Zu Hilfe kommen mir dabei die deutschen Krachexperten Deadlock, die ich genau an diesem Tag vor einem Jahr schon mal hier im Backstage als Vorgruppe von Lacuna Coil genießen durfte. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann stehe ich genau wegen der Erinnerung an diesen Abend auch heute wieder hier.

LolapaloosaAuf los geht's los: 19:00 Uhr Einlass, ich stürme um kurz vor acht, aus Sorge, schon etwas verpasst zu haben, in die Halle, aber das war zumindest heute nicht nötig, denn auf der Bühne wie auch in der Halle ist noch relativ viel Luft vorhanden. Aber kurz nach acht passiert dann was, Lolapaloosa aus Jena betreten mit zwei Mädels und drei Jungs die Bühne und beginnen mit ihrer Show. MySpace verspricht (oder droht mit) Elektronik-Powerpop, was durchaus zu Stirnrunzeln beim gemeinen Metal-Konzertbesucher führen kann. Aber so schlimm wird es dann doch nicht, denn Lolapaloosa können durchaus mit Gitarrenschmackes und röhrenden Vocals aufwarten. Das allerdings nicht durchgehend, sondern gemischt mit einer wilden Mischung aus Funk, Jazz, Elektro, einem unglaublich wummernden Bass, einem Macbook und einem Saxophon. Gerade musikalisch ist das Ganze zwar gar nicht so übel, aber so richtig will der Funke noch nicht aufs Publikum, welches zumindest brav Beifall klatscht, überspringen.

TensideDas sieht bei den Thrashern von Tenside schon ganz anders aus, denn die junge Band, die sich mit den musikalischen Federn von Sepultura und Ektomorf schmückt, tritt routiniert und selbstsicher auf und sorgt damit quasi für sofortiges, ausgelassenes Headbangen unter den Gästen. Die Riffs wie auch das Schlagzeug zementieren eine fette, groovende Grundlage aus den Boxen, auf deren Basis sich der gut genährte Sänger Daniel Kuhlemann nach Belieben austoben kann. Im Gepäck haben die Jungs ihr neues Album Chain Reaction, aus dem auch der Song des ersten Videos "Armed And Dangerous" kredenzt wird. Wie Kollege JR schon beim Review der letzten Scheibe Tear Down Your Fears festgestellt hat, hinkt leider auch live der etwas eindimensionale Gesang der starken Darbietung der Instrumentalgruppe hinterher. Einen großen Abbruch bereitet das der Stimmung im Saal jedoch nicht und so kann dieser Auftritt von Tenside durchaus als sehenswert und gelungen in den Erinnerungen verbucht werden.

DeadlockJetzt aber zum Headliner des Abends: Deadlock. Wer sie noch nicht kennt: Deadlock sind so eine Mischung aus Heaven Shall Burn, Tarja Turjunen und Marusha (ja, die Technolady). Das klingt schlimm, ist aber - und das insbesondere live - echt super! Dementsprechend aufgeregt ist die Meute in der zur Hälfte gefüllten Backstage-Halle, als es endlich losgeht, aber Moment - was ist denn das? Sänger Johannes Prem ist krank und deswegen heute leider nicht dabei. Stattdessen lässt Bassist John Gahlert sein Instrument in der Ecke stehen und schnappt sich das Mikro. Kann das funktionieren? Ja, verdammt, es kann, und wie! John springt den kompletten Auftritt mit einem riesigen Grinsen im Gesicht über die Bühne und röhrt die Songs dem Publikum entgegen, als hätte er nie was anderes gemacht. Was für eine Rampensau! Sehr geil! Kurze Zeit später schwebt dann auch Augenweide und Sängerin Sabine unter großem Beifall auf die Bühne, um "Code Of Honor" zu zelebrieren. Jetzt ist endgültig das Eis gebrochen im Publikum, die Leute fliegen gefühlt kreuz und quer durcheinander und crowdsurfen und stagediven, was das Zeug hält. Ich erinnere kurz daran, dass wir immer noch erst beim zweiten Song des Auftritts sind. Weiter geht der Wahnsinn mit "Virus Jones", der großartigen ersten Single vom neuen Album Bizarro World, nur um danach schon vom nächsten Hammer "The Brave/Agony Applause" abgelöst zu werden. Ein weiterer Genuss für Augen und Ohren ist, was der mit Krawatte bekleidete Klampfer Sebastian Reichelt an fetten Riffs und technisch perfekten Solos aus seinem Instrument zaubert. Nagelt mich nicht auf die Setlist fest, aber der Siegeszug von Deadlock hält an, egal ob einfühlsame, von Sabine engelsgleich vorgetragene Ballade ("State Of Decay") oder brettharter Knüppelsong ("Darkcell", "Falling Skywards") - das, was man hier auf der Bühne zu Gesicht bekommt, überzeugt vollkommen und die gute Stimmung ist auf wie auch vor der Bühne im wahrsten Sinne des Wortes greifbar. Ohne Technoeinlage geht jedoch auch dieser Abend mit Deadlock nicht zu Ende, aber selbst das führt nicht zu einem Stimmungsabfall, im Gegenteil, zwei Jungs aus der Emo-Gothic-Ecke nutzen die Chance für eine abgefahrene Tanzeinlage auf der Bühne, auf der eh schon den ganzen Abend fast mehr Publikum als Artisten unterwegs sind. Alle, die das überstanden haben - und das waren, soweit ich das beurteilen kann, alle - dürfen sich dann zu "End Begins" noch einmal so richtig austoben, bevor sie um kurz vor elf viel zu früh in die kalte und nasse Münchner Nacht entlassen werden.

DeadlockIch würde sagen, Deadlock kamen, sahen und siegten. Mehr gibt es eigentlich zu einem solch perfekten Auftritt nicht zu sagen. Applaus und Chapeau, meine Freunde, ich komme wieder!!!

Sebbes


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