Review
Immortal Synn - Force Of Habit
VÖ: 07. Mai 2021
Zeit: 40:41
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.immortalsynn.com
Nach dem 2017er Debüt Machine Men sollte es nicht lange dauern bis Gitarrist / Bandchef Tony Z. den Rest seiner Truppe Immortal Synn - abgesehen von Drummer Axel Berrios - an die frische Luft setzte. Ganz spurlos ging diese Rundumerneuerung nicht am Material zum Zweitling Force Of Habit vorüber, denn allein Duel Shape, der neue Mann hinterm Mikro, besitzt eine ganz andere und wesentlich höhere Sangesstimme als sein Vorgänger. So wirkt gerade der Opener "Anamnesis" dem Heavy Metal der 1980er verpflichtet, kommt recht melodisch um die Ecke, demonstriert aber auch, dass die stimmliche Bandbreite des neuen Sängers ihre Grenzen hat. Wenn die Riffs dann plötzlich an Härte gewinnen, ahnt man bereits, dass es auf dem neuen Dreher nicht immer so handzahm zur Sache gehen wird. Daher überrascht es nicht weiter, dass schon im folgenden Track "Fight The Prince" rasant gespielter Thrash Metal in der Grauzone zwischen Anthrax, Megadeth und Annihilator die Oberhand gewinnt. In dieser Stilistik nimmt das Geschehen schließlich seinen Lauf, wobei jeder einzelne Song mit einem ausgedehnten und gerne auch vogelwilden Gitarrenpart ausgestattet wurde, der hier und dort über den Tellerrand des Genres hinausschaut. Im Track "F.U.D.C" geht das Ganze in Richtung Country, in "Satan's Tavern" wurde die Melodie des Shanty-Klassikers "Drunken Sailor" eingepflegt und der Rausschmeißer "Whiskey II: The Wrath Of Corn" wurde sogar mit ein paar folkigen Flötentönen ausgestattet. Völlig aus der Reihe tanzt dazwischen die stumpfe Knüppelorgie "The Mailman Song", die man schon aufgrund des primitiven Textes schnell wieder vergessen darf. Davon abgesehen macht Force Of Habit ordentlich Laune und weiß trotz Ermangelung wirklich prägnanter Momente gerade durch seine hitzige Gitarrenarbeit zu begeistern.
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