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Konzert-Bericht

Stormhammer

Garage deluxe, München 13.12.2001

Abgehetzt erschien ich um Punkt 21:00 Uhr im Garage, um keinen Ton zu verpassen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mir noch eine knappe Stunde Soundcheck antun muss, hätte ich es nicht so eilig gehabt. Was dann folgte, war so grausam, dass ich mir den Soundcheck zurückgewünscht habe. Eine dreiköpfige Band, deren Namen sich nicht in Erfahrung bringen liess, jammte 20 Minuten eine obskure Mischung aus Death- bzw. Nu Metal mit schlecht gespielten jazzigen Einlagen. Die drei Freaks mit dem eigenwilligen Outfit ( der Bassist trug zum Beispiel einen Strampelanzug mit Deutschlandflagge ) boten den mit Abstand schlechtesten Gig, den ich seit Jahren gesehen habe.

Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Stormhammer die Bühne enterten, und die katastrophale Darbietung ihrer Vorgruppe, mit ihrem Old School Speed Metal, vergessen liess. Leider stiessen sie bei den ca. 50 Anwesenden anfangs nicht gerade auf Euphorie, obwohl sie von Anfang an richtig Gas gaben. Vor allem Sänger Tommy Lion überschlug sich regelrecht vor Bewegungsdrang, und sprang bei den ersten paar Songs mehr im Publikum, als auf der Bühne herum. Parallel zum Gitarrensound, der anfangs viel zu leise war, regten sich mit der Zeit auch vereinzelte Gliedmassen im Publikum. Apropos Gliedmassen: Ein wirkliches Highlight des Abends waren die Verrenkungen des etwas zu gross geratenen Stormhammer Bassisten, der mit seiner altmodischen Ponyfrisur ohnehin schon amüsant aussah, wenn er sich zum Mikro beugte. Er nahm dabei eine Stellung ein, als ob er aufm Pott sitze.
Nach etwa 80 Minuten war dann erst einmal Schluss. Doch dann passierte das unglaubliche: Nach einem mittelmässigen Schlagzeugsolo von Drummer Django, das die Anwesenden trotzdem zu "Zugabe" Rufe motivierte, kamen Stormhammer noch einmal auf die Bühne zurück. Und sie spielten nicht eine Zugabe, nicht zwei oder drei - nein - sie spielten noch einmal sage und schreibe gute 90 Minuten!!! Und jetzt legten sie erst richtig los. Die besten Songs hatten sie sich wohl für den zweiten Teil des Sets aufgehoben. Und nun war der Funke endlich auch auf das Publikum übergesprungen, was Tommy Lion zu gesanglichen Höchstleistungen trieb. Der Junge ist zwar noch ein wenig von Weltklassesänger wie Bruce Dickinson entfernt, macht das aber durch einen dicken Symphatiebonus wieder wett.

15 DM Eintritt, eine knapp dreistündige Show, so und nicht anders muss es sein! Vor allem wenn man sich vor Augen führt, wie lustlos und überteuert sich manch andere etabliertere Band präsentiert, falls sie nicht ( wie es zur Zeit Mode zu sein scheint ) gleich ihre Konzerte absagen. Ich kann jedem nur raten: Wenn ihr mal den Namen Stormhammer auf einem Flyer oder einem Plakat seht, geht hin und schaut es euch an, es lohnt sich!

David

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