Review
Q-Box - Black Orleans
Q-Box... komischer Name für eine Metal-Band! Außerdem hat es diese Q-Box irgendwie geschafft, unter meinem Radar zu bleiben und das nun schon seit 15 Jahren, in denen immerhin fünf Alben veröffentlicht wurden. Das mag vielleicht daran liegen, dass ich von Franken aus für ein oberbayerisches Magazin schreibe. Rund um München dürfte die Band dank emsiger Liveaktivität nämlich bestens bekannt sein - und in der Tat haben sich meine Kolleg(inn)en bereits ausgiebig mit dem Vierer aus Pentenried befasst. Ich gehe dennoch unvoreingenommen an die Sache, sprich an Album Nr. 5 namens Black Orleans, heran und lasse mich mal überraschen.
Schnell ist festzustellen, die Band mit dem komischen Namen baut ihre moderne Mixtur aus Rock und Metal auf viel Melodie und noch mehr Groove. Wo der Opener und Titeltrack in Richtung Indie Rock tendiert findet man im Folgenden alle möglichen Stile verwurstet. So begegnet man in den Strophen schon einmal Metallica-mäßigem Thrash, z.B. bei "Burn". Andere Stücke wie "The Trip" sind dagegen tief im Stoner Rock verwurzelt. Dem stehen auch einige rasante Nummern mit aggressiven Vocals gegenüber, die dann ein wenig an Metalcore erinnern - so z.B. "Sleeping God". In Sachen Produktion wollten Q-Box dieses Mal keine halben Sachen mehr und wandten sich an Produzenten Christoph Beyerlein (J.B.O., Fiddler's Green), der dem Dreher einen satten Klang verpasst hat. Auch Sänger Andi Papelitzki macht einen guten und vielseitigen Job. Das Hinzuziehen von Produzent und Vocalcoach Stephan Ernst, der auch schon mit Wishbone Ash, Subway To Sally und vielen anderen gearbeitet hat, war sicherlich eine gute Investition.
Summa summarum bin ich tatsächlich positiv überrascht von der Band mit dem komischen Namen! Fürs nächste Mal wünscht man sich ein paar mehr Songs vom Kaliber "Burial" oder "Black Orleans". Bis dahin four Points mit starker Tendenz nach oben!