Review
Fatal Embrace - Slaughter To Survive
VÖ: 20. November 2015
Zeit: 47:49
Label: Iron Shield Records
Homepage: www.fatal-embrace.net
Fünf Jungs aus Berlin scherten sich Mitte der 1990er keinen Deut darum, dass der Thrash Metal zu dieser Zeit in einer echten Krise steckte und viele alt eingesessene Bands im Zuge der neuen Ära aus Grunge und Crossover entweder aus dem Rampenlicht verschwanden oder sich in eine experimentelle Stilanpassung verirrten. Nein, Fatal Embrace juckte das damals nicht. Sie zelebrierten aggressiven Thrash, wie sie ihn von Idolen a la Metallica (zu Kill Em All-Zeiten) oder Sodom her kannten. Anno 2015 ist Old School sowieso wieder in, also bleibt man freilich auch dabei.
Slaughter To Survice heißt der mittlerweile fünfte Langdreher und könnte in dieser Form tatsächlich auch in den 1980ern veröffentlicht worden sein. Obwohl die Truppe gelegentlich auch im Midtempo herumtrampelt, fühlen sich die Berliner doch am wohlsten, wenn sie ordentlich aufs Gas treten können. "Revelation", "Hellhounds" oder "The Order To Kill" sind Hochgeschwindigkeitsgeschosse mit messerscharfen Riffs in rotziger Produktion, denen der garstige Gesangsstil von Dirk "Heiländer" Heiland eine zusätzliche Schippe Dreck mit auf den Weg gibt. Zu diesem Kniefall vor der guten alten Zeit kann der pflichtbewusste Kuttenträger die Mähne kreisen bis es ihm die Freudentränen in die Augen treibt. Aussetzer? Fehlanzeige! Wirklich herausragende Stücke? Leider auch nicht dabei, obwohl das brachiale Twisted Sister-Cover "Stay Hungry" und das überraschend melodische "Penetrate The Night" schon aufhorchen lassen. Summa summarum macht das kompromisslose Schlachtfest einfach Spaß, auch wenn das eine oder andere Deja vu dabei nicht außen vor bleibt.
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