Review
Megadeth - Dystopia
Es ist ja nichts Neues, dass sich bei Megadeth gerne und oft das Personalrad dreht. Diesmal mussten Chris Broderick und Shawn Drover ihren Hut nehmen und wurden durch Kiko Loureiro (ex-Angra) und Chris Adler (Lamb Of God) an Gitarre und Schlagzeug ersetzt. Wie sich das wohl auswirken mag?
Nun, zunächst fällt die in meinen Ohren durchaus düstere Stimmung auf, die auch ganz gut zum Albumtitel passt. "The Threat Is Real" eröffnet das Album mit gutem Riffing und ungewöhnlichen orientalischen Klängen, was sehr zum Gelingen des Songs beiträgt. Auch gesanglich schlägt sich der Meister himself, Dave Mustaine, insgesamt sehr gut, die Stimme hat Pepp und Dave setzt sie gut ein. Das haben wir in der Vergangenheit schon diverse Male schlechter erlebt. Auch im weiteren Verlauf servieren Megadeth immer wieder hervorragende Songs mit tollen Riffs, Soli, einigen klassischen Anleihen und jeder Menge Rhythmuswechsel, wie man in "Bullet To The Brain" oder "Post American World" hören kann.
Etwas den Schneid lassen sich Megadeth aber mit der Produktion abkaufen, hier hätten Drums und Gitarren deutlich mehr Wumms vertragen können. Warum es hier gerade im Drum-Bereich so steril und klinisch zugeht, ist mir ein Rätsel.
Dennoch ist Dystopia ein gutes Album geworden. Die neuen Bandmitglieder beeinflussen den Megadeth-Sound 2016 im positiven Sinne und erweisen sich schlussendlich doch als kleine Frischzellenkultur. Dystopia ist aber dennoch unverkennbar ein Megadeth-Album und zwar eines, das sich zu den besseren der jüngeren Vergangenheit zählen darf.