Review
Dreadful Minds - Love Hate Lies
VÖ: 05. Dezember 2014
Zeit: 65:20
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.dreadfulminds.de
Also Geister hatten wir ja schon, darunter etwa die einfachen aus Mainz, die uns in den 80ern unermüdlich versicherten, sie seien am Leben und würden Fußball spielen, oder auch gar die gefährlichen, die Michelle Pfeiffer bändigen musste, schöne waren auch dabei.* Aber gar fürchterbare, so wie diese Kombo aus deutschen Landen sich benennt, die sind uns bislang noch nicht untergekommen. Die Herren kommen aus Worms, der Stadt der Nibelungensage, sind seit 1992 am Werkeln, konnten diverse Demos lancieren und legen mit Love Hate Lies ihr erstes vollgültiges Album vor.
Der Stil liegt irgendwo zwischen melodischen und progressivem Metal, wobei die Schlagseite immer in Richtung Hörbarkeit und eingängigen Strukturen geht. In Nummern wie "The Growing Fear", "Your Love Was Alive" oder auch dem superben "Lost My Heart" und dem schon älteren "Caught in Illusion" servieren die Herren um den extrem fähigen Mikroschwinger Holger Weckbach eine gelungene Mixtur aus Savatage und Queensryche zu ihren brillantesten Zeiten. Christian Wolf pflegt ein akzentuiertes, ausdrucksstarkes Saitenspiel, das von Keyboarder Uli Schlegel gekonnt und wenig aufdringlich inszeniert wird.
Ein mehr als nur feines Stück melodischer Prog, das hoffentlich noch seine Fortsetzung findet.
*Hier die Lösungen unseres Sommerrätsels: Simple Minds mit "Alive And Kicking"; Dangerous Minds; A Beautiful Mind. Danke fürs Mitmachen!