Review

Was haben wir denn hier... eine weitere Combo, die sich auf dem prallgefüllten Markt des Melodic Rock tummeln will? Na dann lassen wir uns mal überraschen...

Der erste Track kommt dann - von mir unerwartet - doch schon mal recht rockig aus den Boxen und setzt sich in den Gehörwindungen fest. Obwohl sich für Shadowman eine Reihe namhafter englischer Musiker zusammengetan haben (u.a. Chris Childs und Harry James, die einigen vielleicht noch als Rhythmusfraktion von Thunder bekannt sind), hätt ich das jetzt nicht erwartet.
Unterstützt von Steve Overland's wirklich guten, gefühlvollen und abwechslungsreichen Gesang und der mal rockigen, mal bluesigen - und immer einwandfreien - Gitarrenarbeit von Steve Morris nudeln die Jungs von Shadowman die elf Songs des Albums runter und hinterlassen einige Ohrwürmer. Die Mehrheit der Nummern ist zwar mehr poppig als rockig und kommt auch nicht mehr an die Klasse des ersten Songs ran - trotzdem bleibt bei dieser Scheibe kein fader Beigeschmack. Dafür sind Songwriting und Arrangement einfach zu gut und der Mit-Wipp-Faktor zu hoch.

Shadowman hinterlassen auf der Scheibe zehn gute, anspruchsvolle und abwechslungsreiche Melodic Rock Nummern, die sich auch bei mehrmaligem Durchhören nicht abnutzen (die einzige Ausnahme bildet das mega-schnulzige "Shelter Me", das mir beim ersten Durchlauf schon auf den Nerv ging). Die solide Produktion des Albums durch Pete Coleman, der u.a. schon für Black Sabbath am Mischpult stand, trägt ein übriges zum guten Gesamteindruck bei und sorgt mit dafür, dass dieser Silberling aus der Masse des AOR-Marktes raussticht. Diese CD weiss zu gefallen und wird wohl öfter den Weg in meinen Player finden...

JR

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