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NoRMAhl - Friede Den Hütten - Krieg Den Palästen
Ich muss zugeben, etwas überrascht war ich schon, wieder ein musikalisches Lebenszeichen der Punks der ersten Stunde zu hören, immerhin war es tonträgertechnisch doch etwas still um die Jungs geworden. Nun, nach zehn Jahren kommt nun ein neues Album auf den Markt, in dem die Jungs ihre Wut über die letzten Ereignisse (Hausdurchsuchungen, Indizierung von 33 (!!!) Jahre alten Songs) zum Ausdruck bringen. Dieser Indizierung ist dann letztendlich auch die geplante CD-Box, die das komplette Schaffen der Jungs in immerhin 35 Jahren Bandgeschichte (incl. Unterbrechungen) beinhalten sollte, zum Opfer gefallen. Doch lassen wir die Musik für sich sprechen.
Friede Den Hütten - Krieg Den Palästen enthält zwölf Songs, wobei hier gerecht geteilt wurde. So finden sich sechs neue Eigenkompositionen sowie sechs aufbereitete Interpretationen von Liedern der Herren Reinhard Mey, Hannes Wader sowie Georg Kreisler auf diesem Rundling. Los geht's mit dem recht flotten "Chanson", ein guter Einstand mit einem eingängigen Refrain. Dann kommt auch schon die erste Abrechnung mit dem Erlebten: "Freiheit" schlägt klar nachdenklichere sowie angepisste Töne an. Etwas sperrig ist der Beginn bei "Söldner" geraten, aber spätestens beim treibenden Refrain macht man wieder Boden gut. Das "Revolverlied" wartet mit einer Melodie auf, die an ein Kinderlied erinnert. Sofort fühlt man sich etwas in die alten Zeiten zurück versetzt, als noch die "Fraggles" tonnenweise Dosenbier zu sich nahmen... nur auf Friede Den Hütten - Krieg Den Palästen findet man solche Spaßtexte nicht mehr. "Es Ist An Der Zeit" rechnet ebenso wie das bereits genannte "Söldner" mit dem Krieg ab, während das leicht reggae-lastige "Narrenschiff" durchaus auch auf unsere Regierung projiziert werden kann. Gegen Ende geben Normahl mit "Spass" noch einmal ordentlich Gas, ehe das Album mit dem ruhigeren, mit Melancholie versetzten "Alter Junge" abgeschlossen wird.
Friede Den Hütten - Krieg Den Palästen ist ein Punkalbum mit Ecken und Kanten, ohne allzu große spielerische Raffinessen, aber genau das macht das Album aus. Ich zieh mir jetzt dann gleich nochmal den "Biervampir" rein und denke an die guten alten Zeiten.
