Review
Whyzdom - Symphony For A Hopeless God

Mit ihrem mittlerweile dritten Studioalbum Symphony For A Hopeless God bleiben die französischen Philharmonic Metaler, wie sie sich selbst nennen, bei ihren Leisten. Gleich der Opener "While The Witches Burn" zeigt wo's lang geht und liefert die Rezeptur für die folgenden 70 Minuten Spielzeit. Die meist überlangen und progressiv gestalteten Stücke strotzen nur so vor Synthesizer-Bombast, Chorälen und cineastischen Exkursen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Mezzosopranistin Marie Rouyer, die seit dem Vorgänger Blind? bei Whyzdom in Lohn und Brot steht, und liefert eine ordentliche Leistung, wenn sie nicht gerade versucht, besonders opernhaft zu singen. "Eve's Last Daughter" und vor allem "Waking Up The Titans" zeigen auf, dass Mezzo eben doch die bessere Wahl ist, als der hohe Sopran, wo Frau Rouyer ein wenig ins Straucheln kommt. Muss ja auch nicht sein. Denn an andere Stelle glänzt sie mit Kraft und Temperament umso besser und macht die gelegentlichen Screams und Grunts ihrer männlichen Kollegen mehr als überflüssig. "Let's Play With Fire", "Don't Try To Blind Me", "Tha Mask" oder "Asylum Of Eden" sind durchweg gelungener und mitreißender Symphonic Metal im Fahrwasser von Epica oder Within Temptation.
Whyzdom arbeiten allerdings noch einen Tick progressiver und vertrackter als ihre mutmaßlichen Idole. Dadurch brauchen etliche Songs eine ganze Weile, um den Weg ins Langzeitgedächtnis zu finden. Vielerorts fehlt es noch an Eingängigkeit über den Refrain hinaus und dem gesamten Album somit an ein paar amtlichen Gassenhauern. Positiver Nebeneffekt auf der anderen Seite: Symphony For A Hopeless God lässt sich viele Male konsumieren, ohne dass sich Langeweile einstellt. Trotz meterdickem Sound kann man dabei immer neue Feinheiten ausmachen. Ein wenig entschlacken hätte sich dieses Mammutwerk aber dennoch lassen.