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Testament - Seen Between The Lines (DVD)

Testament - Seen Between The Lines (DVD)
Stil: Thrash Metal
VÖ: 08. März 2005
Zeit: ca. 111 Min.
Label: Escapi Music
Homepage: www.testamentlegions.com

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Alter Witz von Otto: "Ich heiße dassein." "Warum denn das?" "Als der Arzt mich sah, ließ er mich vor Lachen fallen und fragte 'Was soll'n das sein??'" Genauso fühlt man sich beim durchaus zweifelhaften Genuss dieser DVD. Aber nicht vor Lachen. Denn was einem hier vorgesetzt wird, ist schlichtweg eine Unverschämtheit. Theoretisch könnte man sich hier über ein Bild- und Ton-Dokument einer DER Thrash-Legenden überhaupt freuen, eingefangen während ihrer Blütezeit auf der Souls Of Black-Tour von 1991, kurz vor der Clash Of The Titans-Gastspielreise mit Slayer, Megadeth und Suicidal Tendencies. Hallo, was war das ein Kracher, als Testament 1988 auf den Monsters Of Rock kurzfristig für die ausgefallenen Megadeth einsprangen und alles in Grund und Boden moshten!

Vor diesem Hintergrund ist es ja überhaupt kein Problem, dass die vorliegende DVD nichts anderes ist als die remasterte Version eines Videos, das 1991 schon einmal in den Regalen stand. Gegen eine vernünftige DVD-Überarbeitung eines klassischen Live-Videos wie, sagen wir mal, Maidens Live After Death, ist überhaupt nichts einzuwenden. Dass dabei aus Stereo-Sound kein Dolby Digital wird, ist klar, und dass man an der gebotenen Performance generell nichts aufmöbeln kann, ist ebenso einsichtig. Wenn aber 1991 schon ein derartiger Schrott feilgeboten wurde, warum muss man dann ausgerechnet dieses Material nochmal auf DVD herausbringen?

Was man hier sieht und hört, hat bestenfalls Amateur-Film-Niveau. Bei Metallicas Cliff 'Em All gab es auch nur Bootleg-Aufnahmen, und das war ok, weil diese Zusammenstellung von Mitschnitten nicht mehr und nicht weniger als ein Tribut an Cliff Burton sein sollte. Aber diese Flickschusterei hier als ernstgemeinte Konzertdokumentation zu verkaufen, dabei den Zuschauer auf dem Klappentext auch noch als "Privilegierten" anzureden, der sich das nun ansehen darf, das schlägt dem Fass den Boden doch nun wirklich ins Gesicht.
Wacklige Aufnahmen, die Songs fast nie ausgespielt, und aufgrund eines steinerweichenden Scheppersounds ohnehin kaum zu erkennen - irgendwo war glaube ich mal "Disciples Of The Watch" zu erahnen. Dazwischen dann immer wieder kindische Backstage-Aufnahmen, die sich in Zuprostereien, Stinkefingern und "Fuck" gefallen. Haha, sehr komisch. Vollkommene Bruchlandung.

Wenn überhaupt irgend etwas Positives zu vermelden ist, dann sind es die Videos, die mit draufgepackt wurden, unter anderem "The Legacy" und "Souls Of Black". Das wirklich Ärgerliche an der ganzen Angelegenheit ist, dass Testament zu dieser Zeit eine der besten Live-Bands überhaupt waren und ein gutes Konzertvideo allen Thrashern den Mund wässrig machen sollte.

Aber dieses Teil hat eher den gegenteiligen Effekt. Wohl dem, der seinerzeit in Tele 5 (Mosh!) bei der Dokumentation über die Monsters Of Rock in Schweinfurt den Video mitlaufen ließ - denn da war der erwähnte Testament-Gig in fast ganzer Länge zu bestaunen. Den Silberling dagegen steckt man am besten in den Müll. Mit einem "Vorsicht nicht anfassen"-Zettel.

Holgi

1 von 6 Punkten

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