Review
Sister Sin - Black Lotus
Album Nummer fünf und Sister Sin ziehen ihren Stiefel weiter durch. Warum sollte man auch den Pfad verlassen, der einen schon so oft sicher ins Ziel gebracht hat? In diesem Sinne gibt es auch 2014 ordentlich eins auf die Mütze mit aggressivem und schnörkellosem Heavy Rock vom Feinsten. Die Sause beginnt gleich mit dem rasanten Opener "Food For Worms", der in Sachen Eingängigkeit vom darauf folgenden "Chaos Royale" noch getoppt wird. Liv Jagrell, headbangende Rockröhre und Frontfrau der vier Schweden, klingt angriffslustiger denn je und hat seit ihrem letzten Album offenbar auch das eine oder andere Tellerchen Metallspäne in Dunkelbiersauce zusätzlich geleert. Das ist sicher fernab jeglicher filigraner Sangeskunst, passt aber zu den Songs wie die Nieten auf ihr sexy Lederoutfit!
Nach drei flott gezockten Rocknummern groovt sich "Desert Queen" einen ganzen Tick gedrosselter durch die Membrane und wurde zusätzlich mit Backgroundchören aufgepäppelt. Als kleinen und noch recht zaghaften Sprung in Richtung Symphonic Metal kann man "Count Me Out" betrachten, wohingegen Frau Jagrell in "The Jinx" ihr Reibeisen vorübergehend gegen eine gefühlvollere Sangesstimme eintauscht. Was hier als Ballade beginnt, wächst allmählich zur Hymne mit Gänsehautgarantie! Mit einer ordentlichen Schippe Punk und Mitgröl-kompatiblem Chorus angereichert ist das finale "Sail North" schließlich der ideale Rausschmeißer für ein Album, das im Grunde keine Schwächen zeigt, zumindest innerhalb des selbst abgesteckten Jagdreviers. Fans der Band können blind zugreifen und werden sicher nicht enttäuscht!