Review

Black Sabbath, Candlemass, womöglich auch Saint Vitus standen Pate für das Werk von Jahn Gallow (bürgerlich John Gallo und unter diesem Namen bekannt als Musiker bei Blizaro und Orodruin), das hier vorliegt. Violet Dreams nennt sich das Doom-Werk, erstreckt sich über mehr als eine Stunde und hinterlässt sehr gespaltene Eindrücke.

Positiv ist der Einfluss der genannten Bands, der den Grundstil prägt. Dieser Old School Doom Metal findet sich nicht so häufig in guter Qualität und solange John Gallow beim Doom Metal bleibt, klingt das Album sehr erfreulich. Auch die Produktion ist mit wenigen Abstrichen beim Schlagzeug sehr zufriedenstellend, kommt klar und druckvoll aus den Boxen. Das Songwriting ist ebenfalls gelungen. Die Songs weisen eine Grundstimmung auf, die wenig variiert, aber die Melodien und einzelnen Parts der Songs heben sich immer wieder schön ab, so dass die Eintönigkeit, die im Doom gerne einmal aufkommt, nicht dominiert. Als positives Beispiel des Album möchte ich "Maelstrom Of Consciousness" hervorheben.

Zwei Dinge lassen dieses Werk aber nicht zu einer gelungenen Ergänzung der genannten Vorbilder werden. Einerseits experimentiert John Gallow gerne einmal mit progressiven Strukturelementen, die sich nicht immer sauber einbinden, sondern eher hektisch und störend (so gleich beim Opener "Entrance To The Unknown") wirken. Auch die Sounds des Keyboards (z.B. bei "Ancient Tears") sind stellenweise gewöhnungsbedürftig. Andererseits kann ich mich an einigen Stellen nicht mit dem Gesang anfreunden, der leicht schräg klingt und die Harmonien unangenehm aufbricht. Wären diese wenigen Stellen nicht, dann würde der Gesang sehr gut zu der Musik passen und wunderbar mit dem sonstigen Sound harmonieren.

Für die Doom-Sammlung ein passende Erweiterung, für den Doom Metal-Liebhaber womöglich eine interessante Ergänzung.

Sophos

Zur Übersicht
Zur Hauptseite