Review
Destitution - Beware The Fury Of The Patient Man

Drei lange Jahre sind seit dem letzten Output der Niederländer vergangen. Drei Jahre, in denen sich zumindest musikalisch nicht allzu viel verändert hat. Destitution haben sich nach wie vor dem Thrash Metal alter Schule mit stark melodischer Schlagseite verschrieben.
Die zehn Eigenkompositionen weisen anno 2014 einen transparenten aber nicht überproduzierten Sound auf. Die Instrumente kommen sauber zur Geltung und haben ordentlich Druck, klingen aber trotzdem noch angenehm rotzig. Gesanglich bleibt man sich ebenfalls treu und erinnert an einen Mille/Ronsdorf-Klon, was sicherlich nicht die schlechtesten Vergleiche sind.
Ansonsten bewegen sich die Songs mal mehr in Midtempo-, mal mehr in Uptempo-Gefilden, wobei Destitution immer bemüht sind, nicht ausschließlich von derbem Riffing zu leben, sondern ihre Songs mit vielen einprägsamen Melodien anzureichern. Das klappt hin und wieder auch ganz gut, als beste Beispiele seien hier der Opener "Mr. Greedy", "Rhythm Of Horses" oder das coole "Screenplay" genannt. Mit den balladesken Tönen in "Affinity" zeigen Destitution dann auch noch ihre einfühlsame Seite.
Daneben haben sich aber auch einige mehr durchschnittliche Tracks eingeschlichen, die Beware The Fury Of The Patient Man auf Dauer etwas eintönig werden lassen. Hier kommen die Riffs nicht so richtig zu Geltung und die Melodien wollen nicht wirklich greifen. Auf einige coole Songs kommen somit leider auch ein paar weniger gelungene, was dieses Debüt trotz ansprechendem textlichem Konzept zu einer zwiespältigen Angelegenheit werden lässt. Für den toll aufgemachten Digipack und weil es ein Debüt ist, wohlwollende vier Punkte.