Review
Seven Thorns - II
II? Welch Schelme, die Dänen, denn dieses Album ist inzwischen das dritte in der Bandgeschichte. Aber besser so, als gar keine Aufmerksamkeit. Nein, im Ernst, Aufmerksamkeit können Seven Thorns aus Kopenhagen mit II sicherlich erregen. Für eingefleischte Power Metal-Fans bieten die Dänen nämlich durchaus gute Kost.
Auffällig sind die wiederkehrenden neoklassischen Einschübe ("Justice", "Revelation"), was II etwas in Richtung Rising Force oder Stratovarius drückt, während Speed-Attacken wie "Night Of Temptation" Erinnerungen an alte Helloween bzw. Gamma Ray aufkommen lassen. Wer schließlich noch auf Suche nach dem dauerhaften Ohrwurmfutter ist, der wird beim erwähnten "Night Of Temptation" oder "Redemption" fündig, die sich nachhaltig im Gehörgang festsetzen. Ganz nebenbei beweisen Seven Thorns nicht nur ihr Können an den Instrumenten, sondern auch, dass sie in Punkto Songwriting einiges zu bieten haben, denn die Songs bewegen sich immer wieder außerhalb der gängigen Strophe-Refrain-Schemata was bei mir etliche Erinnerungen an Bands wie Symphony X oder Sonata Arctica weckt. Am Ende der Scheibe steht dann noch eine Coverversion, bei dem Seven Thorns den Abba-Klassiker "Mamma Mia" in ein powermetallisches Gewand gekleidet haben. Gar nicht mal so schlecht, wie mancher vielleicht meint.
Unterm Strich ist II eine durchaus runde Sache. Für meine Geschmack gehen Seven Thorns etwas zu sehr auf Nummer sicher, an manchen Stellen könnte man mutiger sein und versuchen, sich von den offensichtlichen Vorbildern etwas zu lösen. Aber sei es drum, wer auf die oben erwähnten Bands steht, bekommt mit II ein sattes Album, in das Reinhören definitiv lohnt.