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Bigelf - Into The Maelstrom

Bigelf - Into The Maelstrom
Stil: Psychedelic Heavy Rock, Space Rock
VÖ: 03. März 2014
Zeit: 1:02:11
Label: Inside Out
Homepage: www.bigelf.com

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Nach der Veröffentlichung von Cheat The Gallows (2010), ihrem bis dato immerhin schon vierten Album, wurden Bigelf quer durch die Gazetten nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Eine rosige Zukunft wurde den (vage beschrieben) psychedelic Spacerockern, die sich im Eigentlichen so gar nicht in irgendeine Schublade stecken lassen, beschieden. Der internationale große Durchbruch schien vorprogrammiert. Warum es danach zum Bruch kam, hat wohl viele Ursachen. Bandinterne Schwierigkeiten? Biz vs. ursprüngliche Bandintentionen? Zuviel Stress? Man weiß es nicht genau. Es kam auf alle Fälle zum Split und Bandleader Damon Fox sah sich "zu einem introspektiven Hyperschlaf gezwungen", um über die Zukunft der Band nachdenken zu können. Es war kein Geringerer als der ehemalige Dream Theater-Chef Mike Portnoy, der Fox aus diesem Schlummer erweckte und ihm ordentlich in den Allerwertesten trat, um mit einem neuen Album um die Ecke zu kommen. Das funktionierte. Auf der neuen Scheibe Into The Maelstrom ist Portnoy an den Drums zu hören. Fox dazu:
"Ich denke, dass dieses Album vielen MP-Hatern beweisen wird, dass Portnoy wirklich einen Groove abliefern kann und einen ernsthaften Vibe als Drummer hat. Es geht nicht nur um seine Chops und seinen brillanten Style, für den er besonders bei Dream Theater bekannt war. Das Gefühl und die Emotion in seinem Spiel ist auf diesem Album wirklich einzigartig und meiner Meinung nach anders als alles andere, was er bisher gemacht hat."
Am Bass gibt sich Linkshänder Duffy Snowhill, noch vom alten Line-Up, die Ehre und die Gitarren-Leads übernahm Luis Maldonado.
Der Boden war von daher bereitet, um dort anzuschließen, wo Bigelf zeitweise in der Versenkung verschwunden waren. Auf Into The Maelstrom scheint der Sound der Band geschärft. Exzellente Produktion, die die verschiedenen exotischen Instrumentierungen transparent zur Geltung bringt, und dabei die je inhärenten Spannungsbögen und manchmal versteckten Energiezusammenballungen wohltuend songdienlich unterstützt. Zu den Songs selbst: mehr als zuvor im Schaffen der Band drängen die Beatles zur Revolver-/Sgt. Pepper-Phase als Inspirationsquelle in den Vordergrund. Im Besonderen im an "Lucy In The Sky" erinnernden "Already Gone", im irrwitzigen "The Professor And The Madman", in welchem auch der floydsche Vibe der Syd Barrett-Ära spürbar wird, oder im mal entspannten, dann urplötzlich explodierenden "Mr. Harry McQuhae" kommt der Einfluss der Liverpooler deutlich zum Vorschein. Aber auch ein anderes berühmtes englisches Quartett hat seine Spuren auf der Platte hinterlassen: in "Controlfreak" oder "Edge Of Oblivion" hört man, wenn auch gekonnt auf unaufdringliche Art und Weise inszeniert, die eine oder andere Black Sabbath-Querverbindung heraus. Alles in allem befasst sich das Album textlich mit Aliens und allem was die so mit uns anstellen könnten - selbstredend auch auf figurativer Ebene. Zusammengefasst lässt sich dies im Hit der Scheibe "Alien Frequency" nachhören, der für Bigelf-Verhältnisse sogar Radiotauglichkeit vorweisen kann.
Mit Into The Maelstrom ist Bigelf der große Wurf gelungen, der einige Zeit auf sich warten ließ. Eine Gesamtkomposition wie aus einem Guss. Die Band hat ihren Stil noch mal verfeinern können und kommt noch aufregender und eben völlig "anders als der Rest" daher. Jetzt schon eines DER Jahreshighlights schlechthin.

Fuxx

6 von 6 Punkten

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