Review
Dark Age - A Matter Of Trust
Puh, das inzwischen siebte Studioalbum der Hamburger Dark Age stellt mich doch vor das ein oder andere Problemchen. Nein, es ist wahrlich kein schlechtes Album, das die fünf Jungs hier abliefern und Weiterentwicklung ist an und für sich nichts Schlechtes und sogar wünschenswert... und doch hat man so die ein oder andere Erwartung, wenn man ein Metal-Album in den CD-Schacht seines Vertrauens schiebt.
Doch der Reihe nach. Mit "Nero" steigt man im angenehmen Midtempo in die Scheibe ein. Sofort wird auch die bereits angesprochene Entwicklung hörbar. Dark Age nehmen den ein oder anderen Gang raus, der Song ist getragen von einer schönen Hookline und von der Melodie her sehr eingängig. Dem schließt sich "Afterlife" an, bei dem auch mal etwas rauere Vocals Verwendung finden. Und eigentlich liegt hier auch die Krux: Bislang waren Dark Age für mich eine der unterbewertesten Melodic Death Metal-Bands aus diesem unseren Lande, doch dieses "Death" ist irgendwie im neuen Soundgewand nur noch stellenweise auszumachen, zum Beispiel bei "Out Of Time", bei dem sich der klare Gesang und die aggressiveren Vocals ein schönes Duell liefern, so wie es sein soll. Eingebettet in einen schönen Melodieteppich, unterlegt mit verschiedenen Rhythmen macht der Song einfach Laune. Leider jedoch gibt es hiervon nicht allzu viel, denn anno 2013 setzen die Hamburger verstärkt auf klaren Gesang und gemäßigteres Tempo, was den Songs durchaus an Druck und Schlagkraft nimmt. Stellenweise driftet man leider auch in Radio-Gefilde ab, "The Great Escape", "Onwards!"oder "Glory" sind hier zu nennen, wobei letztgenannte Songs sehr ruhig durch die Membrane kommen.
Wer A Matter Of Trust als Einstiegsdroge für Dark Age auserwählt hat, wird angesichts der Qualität der Songs sicherlich seine wahre Freude mit dem Album haben. Mir persönlich sagen die früheren Songs einfach mehr zu.