Review
Rocky Lewis - Rocky Lewis
Meine Netzhäute erholen sich noch vom Anblick des giftig grünen Covermotivs, da staune ich auch schon, wie heftig doch dieser Silberling aus den Boxen kracht. Rocky Lewis, eine dreiköpfige Truppe aus Aschaffenburg, serviert uns mit ihrem gleichnamigen Debüt eine ganz schön harsche und dreckige Mixtur aus hartem Rock und Heavy Metal. Die Stärke der Unterfranken liegt dabei sicherlich im Schreiben cooler Riffs. So zeigen gleich der Einstieg mit "This Bullet" und die etwas später folgende "Laura" ein gutes Gespür für einfache, aber effektive Songs. "One Of Us" und "Friends In Bodybags" rocken in punkto Riffing und Songaufbau zumindest abschnittsweise klar in Richtung Motörhead und "Jiheads" enthält sogar eine ordentliche Schippe Thrash Metal. Da sieht man eben, dass jeder der drei Musikanten seine eigenen Vorlieben eingebracht hat.
Dass bei einer Gesamtspielzeit von nur 33 Minuten am Ende aber doch einige Songs nicht so richtig zünden wollen, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Der Schlagzeugsound klingt arg blechern und auch der kratzige Gesang, bei dem es sich eigentlich und meistens viel mehr um ein Schreien handelt, nervt auf Dauer. Das soll vermutlich nach gelebtem Rock'n'Roll klingen, ihr wisst schon: Whiskey, Kippen und hunderte bestrittener Livegigs in stickigen Spelunken, das tut es am Ende aber leider nicht. Noch nicht. Tatsächlich kann man sich aber vorstellen, dass die Mucke live in eben einer solchen stickigen Spelunke viel besser funktioniert als auf Tonträger. Für den Nachfolger gilt es daher die Daumen zu drücken, dass Rocky Lewis ihre Stärken bündeln und die Schwächen ausmerzen können. Denn Potential und Spielfreude sind da.
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