Review
Serpent Sin - Swamp Of Human Chasms (EP)
VÖ: Dezember 2012
Zeit: 24:57
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.serpentsin.de
Man muss eigentlich nur zwei Sekunden in die E.P. von Serpent Sin hineinhören und schon drängt sich der Vergleich auf... Kamelot! Die Franken sind wie die Vorbilder im progressiven, keyboardlastigen und symphonischen Power Metal zu Hause, aber ich rate dazu, sich nach den zwei Sekunden doch noch etwas Zeit zu nehmen, um sich auch den Rest des Silberlings zu Gemüte zu führen. Die Songs gehen trotz ihrer Verspieltheit geradlinig nach vorne, besitzen eine angenehme Härte, verlieren dabei aber nie das Ziel der Eingängigkeit aus den Augen. Dazu passend gibt es große Melodien, eine gehörige Portion Liebe fürs Detail und ausgefuchste Zwischenteile. Hin und wieder werden dabei durchaus Parallelen an die Theatralik der großen Savatage-Epen wachgerufen. Die Songs wurden technisch einwandfrei aufs Plastik gebrezelt, was den exzellenten Eindruck der Scheibe noch weiter unterstreicht. Erstaunlich für eine so junge Band ist, wie gekonnt Sänger Martin Pirner es schafft, seine charismatische Stimme in Szene zu setzen. Manchmal rau und gurgelnd, dann wieder sanft und melodisch, aber immer kraftvoll und treffsicher. Sicherlich sind hier nicht die Anfänger am Werke, die der Zusatz E.P. der Mini-CD suggeriert. Diese Einschätzung wird auch von der Liste an gewonnenen Musikpreisen auf dem Beipackzettel unterstützt. Der Oberhammer für mich auf der wie gesagt eh schon guten Scheibe ist das progressive "Temptation": Was für ein cleverer Songaufbau! Was für ein toller, mitreißender Refrain!
Ja, die Jungs haben alles richtig gemacht. Dafür gibt's nichts anderes als die Bestnote von mir und ich warte sehnsüchtig auf ein komplettes Album!