Review
Diamond Dawn - Overdrive
Aus Göteborg kommt nicht nur melodischer Schwedentod, sondern bisweilen auch anderes Maddriol. Dazu zählen Diamond Dawn, die ihr Fähnlein kompromisslos in den AOR-Wind hängen und sich damit auf einem Feld bewegen, das ja durchaus dicht bevölkert ist. Abheben kann man sich da nur mit herausragenden Kompositionen, da die Formel an sich ja mehr oder weniger so festgemauert in der Erden rumsteht wie die Glocke des guten Friedrich.
Handwerklich ist an dem was die Herren hier servieren ganz bestimmt nichts auszusetzen, die Stücke "Take Me Higher" (hat die Plattenfirma überzeugt), "Cryin‘" oder "Standing As One" sind gekonnt eingespielt, der Gesang fügt sich nahtlos ins Geschehen ein, und die Produktion geht für einen Beitrag zu diesem Genre absolut in Ordnung. Das Problem liegt nur in dem eingangs erwähnten Dilemma: die Formel muss passen, insofern kann man nur durch songwriterische Brillanz punkten, und die ist hier nicht in so einem Maße gegeben, dass man sich darniederlegt. Das ist alles ganz bestimmt nicht schlecht, aber wenn man dagegen Könige wie Journey legt, wird doch deutlich, warum die nach all den Jahren auch live immer noch abräumen - so geschehen in Balingen vor ein paar Jahren. Wir werden sehen wie das hier weiter gedeiht.
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