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Flotsam And Jetsam - Ugly Noise

Flotsam And Jetsam - Ugly Noise
Stil: Power/Thrash Metal
VÖ: 12. April 2013
Zeit: 47:27
Label: Metal Blade
Homepage: www.flotsam-and-jetsam.com

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Alte Gewohnheiten sind nur sehr schwer abzustreifen. So ertappe ich mich, nachdem mal wieder zufällig ein Song von einem der ersten beiden Flotsam & Jetsam-Alben in der Playlist lief, immer wieder dabei, ein späteres Werk der Thrasher einzulegen, nur um dann ganz schnell wieder weiterzuschalten. Ja, es mag unfair sein, eine Band nur an ihren ersten (genialen) Werken zu messen, aber danach kam von den Amis einfach nichts Brauchbares mehr.

Derart sensibilisiert habe ich denn auch keine allzu großen Erwartungen in das neue Werk der Mannen um Ausnahmesänger Erik A. K. gesetzt, zumindest sollte das die Enttäuschung in Grenzen halten. Was soll ich sagen? So schlecht ist das neue Album der Band aus Arizona (Arizoner? Arizonesen? Azurri?) gar nicht. Freilich darf man kein zweites No Place For Disgrace erwarten, sondern sich darauf einstellen, dass die Thrash-Komponente bei den Amis deutlich zurückgefahren wurde. Nur selten langt das Quintett noch herzhaft zu, meist herrscht klassischer, leicht progressiver Metal mit etwas melancholischem Unterton vor. Sogar auf Radiotauglichkeit wurde anscheinend bei einem Song wie "Rabbit's Foot" gesetzt. Da trifft nicht alles meine volle Zustimmung, aber die Mehrzahl der Stücke kann man durchaus anhören.

Star der Band und natürlich auch dieser Scheibe ist Frontmann Erik A. K., dessen Gesangsleistung über jeden Zweifel erhaben ist. Irgendwie passt seine an Geoff Tate erinnernde Performance zum neuen Stil noch besser als zum Material der alten Schule. Die bis auf Jason Newsted in Originalbesetzung angetretene Band kann aber auch instrumental überzeugen. Genauso wie der Klang des Rundlings, der differenziert, druckvoll und modern geworden ist. Eine gute dreiviertel Stunde Spieldauer ist beachtlich und das Artwork der leicht melancholischen Art durchaus angemessen.

Wer Thrash vom Schlage der Anfangstage der Band erwartet, braucht gar nicht erst Probehören, den gibt es auf Ugly Noise nicht. Wer einem modernen Metal-Album eine Chance geben will, der kann hier durchaus mal ein Ohr riskieren, sollte aber "Rage", "Cross The Sky", "Motherfuckery" oder "Rabbit's Foot" nicht als Anspieltitel nehmen, die sind nämlich nicht wirklich brauchbar. Ich dagegen lege mir jetzt erstmal die Doomsday For The Deceiver ein...

Hannes

3 von 6 Punkten

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