Review
Groteskh - Unconsciousness
Groteskh - das sind vier Wutmenschen aus der benachbarten Alpenrepublik, die sich mit den (tatsächlich ein wenig grotesken) Pseudonymen Malthus Holytoxicomaniac, Goreman, Necrosodomizer und T. Martyr schmücken. Erstgenannten mag manch einer von seiner Hauptband Hellsaw kennen, womit wir auch schon einen ersten Link zum hier beschriebenen Debüt Unconsciousness gefunden hätten. Denn auch die Musiker von Groteskh frönen dem traditionellen Black Metal nordischer Prägung. Die im Beipackzettel angepriesenen neuen Klangwelten, die hier angeblich dank Kombination verschiedenster Stilelemente kreiert werden, halten sich in Wahrheit aber sehr in Grenzen. Black Metal heißt ja auch keineswegs, dass man sich deswegen fremden Einflüssen gänzlich oder grundsätzlich verschließt. Szenewegbereiter und womöglich auch Paten dieser Combo, wie etwa Emperor oder Satyricon haben ja auch stets über den Tellerrand gesehen. So ist es eben auch bei Groteskh.
Die zeigen schließlich ein gutes Händchen für ausgewogenes und spannendes Songwriting. Man weiß, wie man boshafte Atmosphäre erzeugt und dazu stets das richtige Quantum Melodie behält. Bestes Beispiel hierfür ist sicherlich der Titel "Reek Of Betrayal", welcher den Musikern ganz besonders gut gelungen ist und über seine sieben Minuten Spielzeit einen langen Spannungsbogen zieht. Als Gegenpol sei das ruhige und desolat wirkende Stück "Ghosts" mit seinen eindringlichen Gitarrenmelodien genannt. Ebenfalls eine reife Leistung - wie im Grunde genommen das gesamte Album, das auch noch über einen sauberen, aber nicht zu aufdringlichen Sound verfügt. Das geschulte Black-Metal-Ohr wird während der Laufzeit von Uncosciousness jedoch immer wieder auf geisterhaft vertraut wirkende Passagen stoßen. Ganz neu ist das alles sicherlich nicht, aber gut gemacht. Freunde von facettenreichem, melodischem, aber dennoch ganz schön heftigem Black Metal werden bei Groteskh sicherlich fündig.
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