Review
Skum - Prasina
Seit weit über einem Jahrzehnt treiben sich Skum im nordrhein-westfälischen Metaluntergrund herum und kommen dabei immerhin auf zwei Alben, dem die Kölner nun das dritte namens Prasina zur Seite stellen.
Nach einem Psycho/Horror-Intro gibt es erst mal das volle Brett mit dem Titel "Trails". Hier machen Skum keine Gefangenen und brettern fies drauf los. Dabei zeigen die Jungs aber schon, dass sie technisch mehr drauf haben als reine Raserei. Schon der Titeltrack zeigt dann in eine etwas andere Richtung und könnte als klassischer Metalsong mit Growls beschrieben werden, der mit Klavierklängen im Mittelteil aufgelockert wird, die im weiteren Verlauf der Scheibe immer wieder eingesetzt werden. "Spring Is Coming" dagegen ist eine ausgesprochen groovige Death Metal-Walze, die mit einem sehr melodischen Solo ausgestattet wurde. "Nada" ist ein kerniger Death'n'Roll-Song, der durchaus von Entombed beeinflusst ist und dessen Mittelteil gar an das deutsche Power Metal-Flaggschiff Rage erinnert. Damit ist der musikalische Rahmen abgesteckt, in dem sich Skum im Laufe der knapp 50 Minuten bewegen. Lediglich beim abschließenden Instrumentalsong toben sich die Jungs mit vielen Ideen und Effekten aus. Für mich mit der beste Track. Gesanglich und textlich gibt man sich ähnlich abwechslungsreich wie an den Instrumenten, Death Growls, rauer Gesang, heiseres Schreien, düsteres Flüstern oder klarer Gesang kommen hier zum Einsatz. Daneben erzeugen die teils auf deutsch, teils auf kroatisch gehaltenen Texte zusätzliche Atmosphäre.
Trotz der sicherlich vorhanden Qualität werde ich mit Prasina aber nicht so recht warm. Am besten gefallen mir Skum, wenn sie richtig derb zur Sache gehen, oder sich hemmungslos austoben wie beim Rausschmeißer. Ansonsten wirkt Prasina auch mich etwas zerfahren, was mir den Spaß etwas verdirbt. Unterm Strich ein solides Drittwerk.