Review
Acrimonious - Sunyata
Acrimonious aus Griechenland spielen Occult Metal, wie es uns die Packungsbeilage wissen lässt. Auch das kunterbunte Cover-Motiv orientiert sich sichtlich am aktuellen Retro-Rock-Hype. Doch lasst euch nicht irreführen von dieser Trendanbiederung! Acrimonious spielen Black Metal. So einfach ist das.
Ein düster-sphärisches Intro, das mit über vier Minuten viel zu lange ausgefallen ist, muss man hinter sich bringen, und dann geht auch schon die Post ab. Acrimonious nehmen volle Fahrt auf, verdammt schnell, verdammt angepisst. Dazwischen rockige Passagen, "nette" Melodien, die (okkulten) Vocals in tiefer, beschwörender Tonlage. Dann ein ruhiges Interludium, Orgelmusik und wieder Raserei. Wie die meisten Anderen auch, schielen Acrimonious dabei mit mindestens einem Auge nach Skandinavien. Gerade dann, wenn die Griechen den Knüppel aus dem Sack holen, wirkt das Material gelegentlich etwas chaotisch. Anderenorts beweisen sie dagegen ein gutes Gespür darin, boshafte Atmosphäre zu kreieren und mit Melodie zu kreuzen. Überhaupt funktioniert der Schwenk zwischen den unterschiedlichen Tempi innerhalb der Songs sehr gut. Akustikeinlagen, Special Features wie Mönchsgesang oder mal ein kurzes Solo unterbrechen die allgemeine Hast. Die unnötig langen Kompositionen (fast alle über sieben Minuten) ließen sich jedoch entrümpeln. Auch fehlt Sunyata noch ein fettes Ausrufezeichen unter seinen Kapiteln, unterm Strich liefern Acrimonious aber ein anständig boshaftes und vor allem verdammt okkult klingendes Werk für Anhänger der gröberen Marschrichtung.
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