Review
Nale - Ghost Road Blues
Eine neue Band aus Schweden ist auf dem Markt mit Namen Nale und brüstet sich mit einer explosiven Mischung aus Metal und Rock'n'Roll. Das Resultat klingt in etwa so, als hätten sich Phil Anselmo, Rob Flynn und Lemmy Kilmister im angesoffenen Zustand dazu entschlossen, ein wenig Mucke zu machen und auch mal dieses Ding mit dem Metalcore auszuprobieren. Soll heißen: Nale liefern massig Groove, tiefe Shouts, dreckigen Gesang, viel Aggression und gelegentliche Schweinerock-Einsprengsel. Gerade dann, wenn sich Lemmy (als personifizierter Rock'n'Roll) gegenüber seinen beiden gröberen Kollegen durchsetzt bzw. diese unter den Tisch gesoffen hat, fängt das Material auch an, Laune zu machen. Ja, zu Songs wie "The Fun In Funeral" und "Catch 27" lässt sich ganz ordentlich die Mähne kreisen. Und auch die core-lastigeren Nummern "Love.Lust.Pain" und "New World Order" können sich hören lassen.
So richtig zünden wollen die Songs am Ende aber doch nicht. Das reicht alles einfach nicht aus, um sich spürbar aus der grauen Masse zu heben. Dazu hat man das Gefühl, dass die Stockholmer mit ihrem Ghost Road Blues, ein Titel, den man so gar nicht mit der gehörten Musik in Verbindung bringen kann, selbst noch nicht so richtig wissen, was sie eigentlich machen wollen. Es fehlt an Identität! In der aktuellen Aufstellung besitzt dieses Debüt (das übrigens mit einer sehr mickrigen Spielzeit ausgestattet wurde) ebenso wenig Aussagekraft, wie sein Cover-Artwork. Wer nun dennoch wissen will, wie es sich anhören könnte, wenn Motörhead, Pantera und Machine Head ins Blaue jammen, dem sei gesagt, dass es Ghost Road Blues nur in der limitierten Vinyl-Edition oder als mp3 zu kaufen gibt.