Review
The Inchtabokatables - Ultimate Live
VÖ: 30. September 2002
Zeit: CD1 60:31 - CD2 62:17
Label: Strange Ways Records
Homepage: www.inchtabokatables.com
Soll es das jetzt wirklich gewesen sein? Nach elf Jahren Bandexistenz und deutlichen Impulsen für das mehr als populäre "Mittelalter"-Genre wollen "The Inchtabokatables" aus Berlin jetzt erst einmal elf Jahre (!) pausieren. Als Vermächtnis und Tribut an Ihre Fangemeinde präsentieren die fünf Anarcho Punks vom Prenzlauer Berg diese bunte Revue ihres Schaffens. Mitgeschnitten auf der großen "Wir haben fertich"-Abschiedstournee 2002, entfesseln die 24 Live-Songs genau die rauhe und exzentrische Avantgarde-Urgewalt, für die wir die Band lieben gelernt haben. Die Streicher begnügen sich nicht mit eingängigen Melodien oder "Hach, war das Mittelalter schön"-Geblubber, sondern gehen ohne Rücksicht auf musikalische Grenzen in die Vollen. Hier wird dazwischen gesampelt, gerapt und gejazzt, dass sich die Equalizer-Balken biegen. Zu den eigenen Werken noch zwei lustige Cover-Versionen von Nirvana und U2, sowie das in einem Berliner Klavierladen aufgenomme "Sleep Well". Das Ganze unverfälscht und echt, ohne Overdubs bei Band oder Publikum. Die ungeschönte Wahrheit eben - und das visionäre Vermächtnis einer Ausnahmeband, deren Zukunft in den Sternen steht.
Martin
Ohne Wertung