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Reino ErmitaƱo - Vereracion Del Fuego

Reino ErmitaƱo - Vereracion Del Fuego
Stil: Doom Metal
VÖ: 26. April 2012
Zeit: 66:43
Label: I Hate Records
Homepage: -

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Bei Peru fallen mir jetzt nicht sofort Bands härterer Couleur ein, eher schon die Fleckerlteppich tragenden Quoten-Inkas in der Fußgängerzone, deren unsägliches "El Condor Pasa" mir hin und wieder noch den so dringend benötigten Büroschlaf raubt. Wenn eine Band aber beim schwedischen I Hate-Label untergekommen ist, dürfte die Gefahr einer weiteren Version des Panflöten-Krachers doch recht gering sein.

Und richtig, Reino ErmitaƱo lassen auch auf ihrem vierten Album keinen Zweifel daran, dass Anden-Glückseligkeit nicht die Welt dieser Kapelle ist. Im Gegenteil, zähflüssiger Doom mit kräftig übersteuerten Saiteninstrumenten ist das Ding der Peruaner. Nicht immer klingt die Sache völlig sicher interpretiert, ein paar kleinere Holperer haben sich schon ins Material eingeschlichen, aber zumindest authentisch wirkt der Longplayer definitiv. Nichts ist hier poliert oder übermäßig kontrolliert, eher scheint auf der "Verehrung des Feuers" Improvisation angesagt gewesen zu sein. Das verleiht dem Rundling einen ursprünglichen, etwas rauen Charme, der recht sympathisch wirkt. Ein wenig schwächelt das Songmaterial bei den längeren Stücken, diese driften hin und wieder in Regionen ab, die man als unspektakulär bezeichnen könnte. Dafür sind die Einflechtungen ruhigerer Art (wie z.B. bei "Sangre India" umso beachtlicher und geben dem Werk an diesen Stellen einen recht spacigen Touch, der dem Rundling gar nicht so schlecht zu Gesichte steht.

Klanglich stehen die verzerrten Saiten-Instrumente im Vordergrund und diese setzen die Songs denn auch wirklich gut um. Die Rhythmus-Fraktion gibt sich mannschaftsdienlich und entspannt, nur die mit viel Hall unterlegte Performance von Frontsirene Tania schwankt zwischen gelangweiltem Näseln und recht brauchbarer Rock-Röhre, leider mit Schwerpunkt auf Ersterem. Dafür hat man dem Sound des Silberlings einen gar erdigen Touch verpasst, der herrlich analog wirkt. Und der Umfang der Scheibe ist eh über jeden Zweifel erhaben.

Reino ErmitaƱo machen auch auf ihrem Viertwerk nichts weltbewegend Neues und Kritikpunkte sind auch einige gegeben. Aber ein Komplettausfall ist die CD trotzdem nicht, ein paar recht nette Ideen sind schon vorhanden. Ganz in den positiven Wertungsbereich schiebt das die Scheibe zwar nicht, aber ein Verriss wäre auch unangemessen. "Alles-langsame-ist-unglaublich-gut"-Hörer dürfen noch einen Punkt draufpacken.

Hannes

3 von 6 Punkten

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