Review
Impending Doom - Baptized In Filth
Tja, so kann man sich täuschen: hatte ich doch glatt ein neues musikalisches Lebenszeichen der inzwischen aufgelösten deutschen Band (die so schöne Scheiben wie Apokalypse III oder Signum Of Hate hervor gebracht hat) vor dem geistigen Auge, so stellte ich fest, dass ich es hier mit dem Namensvetter aus den US of A zu tun habe.
Textlich könnten die beiden Bands auch unterschiedlicher nicht sein, denn die Impending Doom aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben sich klar dem Christentum verschrieben. Aber keine Sorge, wer jetzt gleich wieder an einen Sound a la bibelwerfender Stryper denkt, könnte falscher nicht liegen.
Denn die Mucke, die hier aus den Boxen dröhnt, hat es amtlich in sich. Auch wenn das Label auf dem Beipackzettel fast schon krampfhaft versucht, hier eine neue Sub-Genre-Bezeichnung zu kreieren, so trifft das Wort Death Metal die Sache doch noch immer am besten. Das macht gleich der Opener "Murderer" unmissverständlich klar. Dabei brechen Impending Doom mit Sicherheit keine Geschwindigkeitsrekorde, auch wenn hier und da mal etwas ordentlicher Gas gegeben wird. Mit leichten elektronischen Spielereien versehen bedient der Song so einige Tempo-Bereiche, was sich durch die ganze Scheibe hindurch zieht. Die Amis verweilen meist nur kurz in einer Tempo-Zone, variieren sehr oft die Schlagzahl innerhalb der Songs, ohne jedoch diese zerfahren wirken zu lassen. Am wohlsten fühlen sie sich allerdings doch in den unteren Bereichen. Vor allem, wenn ein unterschwelliger, aber immens wuchtiger Groove eingebaut werden kann, wie bei "Deceiver". Daneben stehen dann Songs wie der Titelsong, bei dem ordentlich drauf los geholzt wird. Dass die Jungs aber auch ganz anders können, zeigt das sehr gefühlvoll (mit Unterstützung von Ryan Clark) vorgetragene "My Light Unseen". Der Song wird auch als einziger auf diesem Album mit klarem Gesang vorgetragen und hat eine nicht zu verleugnende melancholische Note. Dieser Song sticht klar aus diesem Album hervor.
Mit Baptized In Filth zeigen Impending Doom eindrucksvoll, dass man auch zu christlichen Klängen ordentlich abgehen kann. Schade nur, dass nach etwas mehr als einer halben Stunde schon wieder Schicht im Schacht ist.
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